In der Nacht auf Sonntag sterben zwei Jugendliche bei einem Hausbrand in Rottweil. Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Foto: dpa

Zwei Teenager sterben in der Nacht auf Sonntag bei einem Hausbrand im baden-württembergischen Rottweil. Mehrere Menschen werden verletzt. Die Ermittler gehen bisher davon aus, dass das Feuer in der Wohnung des neu renovierten Gebäudes ausgebrochen ist.

Zwei Teenager sterben in der Nacht auf Sonntag bei einem Hausbrand im baden-württembergischen Rottweil. Mehrere Menschen werden verletzt. Die Ermittler gehen bisher davon aus, dass das Feuer in der Wohnung des neu renovierten Gebäudes ausgebrochen ist.

Rottweil  - Bei einem Brand im baden-württembergischen Rottweil sind in der Nacht zum Sonntag zwei 15-Jährige ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, brach das Feuer gegen 3.40 Uhr in einem Einfamilienhaus aus. Die beiden Jungen konnten nicht mehr gerettet werden. Mehrere Menschen wurden verletzt. Die genaue Brandursache war zunächst unklar, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten.

Zum Zeitpunkt des Unglücks waren sieben Menschen im Haus: Neben vier Mitgliedern der fünfköpfigen, türkischstämmigen Familie, die dort wohnt, ein Verwandter sowie zwei jugendliche Besucher eines der Todesopfer. Die Toten seien der Sohn der Familie und sein Freund gewesen, sagte Polizeisprecherin Bärbel Schatz.

Die 45 Jahre alte Mutter des gestorbenen Teenagers sowie dessen 14 Jahre alter Freund sprangen aus etwa vier Metern Höhe aus dem Gebäude. Sie kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Stadtbrandmeister Rainer Müller sagte, vier Feuerwehrleute hätten sich verletzt - zwei an den Händen wegen herunterfallender Ziegel, zwei hätten Schwächeanfälle gehabt.

Keine Anhaltspunkte für Brandlegung

Die Ermittler gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass das Feuer in der Wohnung ausbrach und sich schnell ausbreitete. Anhaltspunkte auf eine vorsätzliche Brandstiftung gebe es keine. Auch Müller sagte in Bezug auf die Brandtoten: „Ich vermute, dass die überrascht worden sind im Schlaf durch die Brandgase.“ Vermutlich sei Kohlenmonoxid ins Dachgeschoss gezogen. Der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Rottweil, Mustafa Keskinsoy, sagte laut „Neuer Rottweiler Zeitung online“: „Ich habe großes Vertrauen in die Behörden, dass der Fall sorgfältig aufgeklärt wird.“

Das Feuer war den Angaben zufolge im zweiten Obergeschoss im Bereich einer offenen Wohnküche ausgebrochen und hatte diese Etage voll in Brand gesetzt. Das Zimmer im Geschoss darüber, in dem die Feuerwehr die Leichen entdeckte, war laut Müller über eine offene Wendeltreppe damit verbunden. Die Flammen griffen aber nicht auf darunterliegende Räume über. Die Höhe des Sachschadens liegt bei etwa 200.000 Euro.

Gebäude war in bestem Zustand

Die Feuerwehr war laut Einsatzleiter Müller fünf Minuten nach dem ersten Alarm am Brandort. Da seien Flammen schon aus mehreren zerborstenen Fenstern der betroffenen Wohnung geschlagen. Anwohner hätten gesagt, dass noch Menschen im Haus sein müssten.

Es habe sich um ein neu renoviertes Gebäude im besten Zustand gehandelt, sagte Müller. „Auch das Treppenhaus war völlig brandlastfrei, da gab's keinerlei Probleme.“ Der Leiter des Polizeipräsidiums Tuttlingen, Alexander Pick, sagte laut „NRWZ online“ am Einsatzort: „Heute ist kein guter Tag für Rottweil. Ich spreche den Angehörigen mein tiefes Beileid aus.“

Notarzt, Rettungskräfte und Mitglieder des Notfallseelsorgedienstes betreuten die verletzten und traumatisierten Familienangehörigen. Landrat Wolf-Rüdiger Michel (CDU) und Oberbürgermeister Ralf Broß (parteilos) kamen zur Unglücksstelle. Im Einsatz waren mehr als 120 Kräfte von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz.

Tragödien wie diese sind kein Einzelfall: Am Freitag war eine vierköpfige Familie im nordrhein-westfälischen Ahlen vermutlich an Kohlenmonoxidvergiftungen gestorben. Vor gut einem Jahr waren in Backnang nahe Stuttgart eine türkischstämmige Frau und sieben ihrer zehn Kinder bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Ende Februar 2014 starben zwei Jungen und ein Mädchen bei einem Feuer in Mannheim.