Jörg Schleyer lobt die RAF-Ausstellung in Stuttgart Foto: dpa

Jörg Schleyer, Sohn des von der RAF ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, hat sich zufrieden mit der bundesweit ersten großen historischen Ausstellung über die Gewalttaten der RAF gezeigt.

Stuttgart – Jörg Schleyer, Sohn des von der Rote-Armee-Fraktion (RAF) ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, hat sich zufrieden mit der bundesweit ersten großen historischen Ausstellung über die Gewalttaten der RAF gezeigt.

„Die Ausstellung ist sehr beeindruckend“, sagte Jörg Schleyer gegenüber den Stuttgarter Nachrichten. Schleyer war 23 Jahre alt, als sein Vater im Jahr 1977 von der RAF entführt und ermordet wurde. Die Sorge, dass die RAF durch die Ausstellung im Haus der Geschichte in Stuttgart überbewertet, gar mystifiziert wird, teilt Schleyer nicht: „Weder das eine noch das andere.“

Er habe in den vergangene Jahren eher befürchtet, dass die extremen Gewalttaten der RAF historisch in Vergessenheit geraten würden. „Es war eine Zeit, die diese Republik in ihren Grundfesten wenn nicht erschüttert, so zumindest gerüttelt hat“, betonte Schleyer: „Deswegen finde ich es wichtig, dass man nachfolgenden Generationen aufzeigt, was damals passiert ist und in welchem Kontext es passiert ist. Das ist ja das, was wir unseren Eltern immer vorgeworfen haben: dass sie sich mit ihrer Zeit und ihrer Vergangenheit viel zu wenig auseinandergesetzt haben.“