Beim Innenausbau der neuen Stuttgarter Stadtbücherei wurden anscheinend Schwarzarbeiter beschäftigt. Foto: dpa

Finanzkontrolle deckte zahlreiche Fälle illegaler Beschäftigung und von Scheinselbstständigkeit auf.

Stuttgart - Beim Innenausbau der neuen Stuttgarter Stadtbücherei wurden anscheinend Schwarzarbeiter beschäftigt. Wie das städtische Hauptzollamt am Donnerstag mitteilte, deckte die Finanzkontrolle Schwarzarbeit bei einer Überprüfung der Baustelle zahlreiche Fälle illegaler Beschäftigung und von Scheinselbstständigkeit auf. Nach ersten Ermittlungen wurden demnach mehrere Verfahren wegen Hinterziehung von Sozialversicherungsabgaben eingeleitet.

Nicht den gesetzlichen Mindeststundenlohn gezahlt

18 Arbeiter sollen nach Einschätzung der Zollfahnder als Scheinselbstständige auf der Baustelle der Bibliothek gearbeitet haben. Gegen eine weitere Firma wurde ein Verfahren eingeleitet, weil sie ihren Arbeitern laut Zollamt nicht den gesetzlichen Mindeststundenlohn gezahlt haben soll.

„Besonders der Bereich der Scheinselbstständigkeit gibt dem Zoll zunehmend Anlass zur Sorge“, sagte Hauptzollamtssprecher Thomas Böhme. Schon Ende Februar seien auf einer Großbaustelle im Rems-Murr-Kreis zahlreiche scheinselbstständig Beschäftigte entdeckt worden. Laut Böhme werden die Arbeiter dafür gezielt im Ausland angeworben. Auf einer Baustelle des Bahnprojekts Stuttgart 21 waren im August ebenfalls Schwarzarbeiter entdeckt worden.