Das Loch in der Fassade ist in der Nacht zum Dienstag entstanden. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Bahn hat am Freitag den Grund für das Herabstürzen der Fassadensteine am Hauptbahnhof bekannt gegeben. Demnach wurde beim Entkernen ein entscheidender Fehler gemacht.

Stuttgart - Drei Tage nach dem Fassadenabsturz am historischen Bonatzbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs hat die Deutsche Bahn nun die Ursache des Schadens festgestellt: Beim Entkernen des Gebäudes sei ein Fehler gemacht worden. In dem betroffenen Gebäudetrakt, in dem früher Büroräume untergebracht waren, sei eine Wand herausgeschlagen worden, die eine tragende Funktion hatte. Deswegen habe ein Dachträger nachgegeben und die Fassade beschädigt, teilt das Unternehmen mit.

Zugang wieder freigegeben

Die Statiker hätten in den zurückliegenden Tagen das gesamte Gebäude untersucht. Dabei seien keine weiteren Gefahrenstellen aufgetaucht. Daher werde nun der Zugang, der seit dem Unfall in der Nacht zum Dienstag gesperrt gewesen war, wieder freigegeben.

Die Steinquader waren in der Nacht zum Dienstag aus einer Höhe von etwa 15 Metern herabgestürzt. Die Blöcke aus Muschelkalk schlugen gegen 3.30 Uhr in einem Bereich auf, in dem tagsüber Fußgänger unterwegs waren und Taxis warten. Glücklicherweise war so spät in der Nacht dort niemand. Der Zugverkehr konnte ungehindert laufen. Allerdings mussten Passagiere über die Heilbronner Straße bis zur LBBW oder durch den Schlossgarten zum dortigen Steg gehen, um zum Querbahnsteig und damit zu den Zügen zu gelangen.