Die Frau war aggressiv, die Beamten nahmen sie vorläufig fest (Symbolbild). Foto: imago images/teamwork/Achim Duwentäster via www.imago-images.de

In der Nacht zum Dienstag wird eine S-Bahn wegen einer Prüfung auf den oberirdischen Stuttgarter Hauptbahnhof umgeleitet. Dort finden Mitarbeiter einen schlafenden weiblichen Fahrgast, der DB-Personal, Rettungsdienst und Polizei in Schach hält.

Stuttgart - Eine 28 Jahre alte Frau hat in der Nacht zum Dienstag Rettungskräfte, Beamte der Bundespolizei und Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) in Trab gehalten. Wie die Polizei berichtet, fanden DB-Mitarbeiter die Frau kurz vor 1 Uhr schlafend in einer S-Bahn am Bahnsteig 2. Wegen einer Prüfung am S-Bahnhof war die letzte Bahn der Linie S4 auf den oberirdischen Hauptbahnhof umgeleitet worden. Und weil es sich hierbei bekanntermaßen um einen Kopfbahnhof handelt, musste die Bahn zwangsläufig dort für einen Moment pausieren, bevor sie ins Depot fahren konnte.

In dieser Zeit fanden DB-Mitarbeiter die Frau, versuchten allerdings vergebens, sie aufzuwecken. Sie alarmierten deshalb den Rettungsdienst und die Bundespolizei. Als die Frau wach war, begann sie sofort die Einsatzkräfte vor Ort zu beleidigen. Da die Identität der 28-Jährigen zunächst nicht festgestellt werden konnte, sollte sie auf die Dienststelle der Bundespolizei im Hauptbahnhof gebracht werden.

Tatverdächtige ist polizeibekannt

Die junge Frau leistete massiven Widerstand, griff eine Beamtin an, und wurde schließlich gefesselt und vorläufig festgenommen. Auf dem Weg zum Revier beleidigte sie die Kräfte weiter und spuckte mehrfach in deren Richtung. Sie versuchte, nach den Beamten zu treten, und ließ sich immer wieder fallen. „Das ging so weit, dass wir schließlich einen Gefängnistransporter angefordert haben“, heißt es seitens der Bundespolizei auf Nachfrage - auch wenn Distanz rein räumlich betrachtet gut zu Fuß hätte zurückgelegt werden können.

Ein Mitarbeiter der DB-Sicherheit wurde durch die wohnsitzlose Frau leicht am Knie verletzt. Nach einer Nacht im Polizeigewahrsam konnte die polizeibekannte Tatverdächtige die Dienststelle am Dienstagmorgen wieder verlassen. Gegen sie wird nun unter anderem wegen des Verdachts der Körperverletzung, Beleidigung, sowie des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt.