Wenn die Föhrichschule nach Weilimdorf umgezogen ist, sollen dort zuerst vier Klassen der Hattenbühl- und danach Teile der Bachschule unterkommen. Foto: Torsten Ströbe/e

Ganztagsschule und wachsende Schülerzahlen führen zu räumlichen Engpässen an der Hattenbühlschule. Deshalb sollen vier Halbtagsklassen für gewisse Zeit an der Föhrichschule unterrichtet werden. Eltern pochen hingegen auf eine Containerlösung am Standort Hattenbühlschule.

Zu Fuß quer durch ganz Feuerbach zur Grundschule? Üblich ist das mit Sicherheit nicht. Aber das könnte ab dem kommenden Schuljahr die Realität für bis zu 100 Mädchen und Buben werden. Das Schulverwaltungsamt hat vor, vorübergehend vier Halbtagsklassen der Hattenbühl- an die Föhrichschule auszulagern. Das müsse sein, bestätigt der Leiter der Behörde, Andreas Hein, auf Nachfrage unserer Zeitung. „Das derzeitige Raumangebot der Hattenbühlschule ist maximal ausreichend für eine bis zu 3,5-zügige Halbtagsschule.“ Seit dem Schuljahr 2019/2020 sei die Einrichtung allerdings Ganztagsschule in Wahlform. Zudem habe die Hattenbühlschule steigende Schülerzahlen zu verzeichnen. Sie sei seit vergangenem Jahr vierzügig. Es sei damit zu rechnen, dass dies auch künftig so bleibe. „Gleichzeitig löst die steigende Nachfrage nach Ganztagsangeboten einen zusätzlichen Raumbedarf aus“, sagt Hein. „Um den Betrieb an der Hattenbühlschule weiterhin aufrechtzuerhalten und sowohl das Ganztags- als auch das Halbtagsangebot weiterhin pädagogisch sinnvoll anbieten zu können, müssen daher übergangsweise vier Klassen in das Gebäude der ehemaligen Föhrichschule ausgelagert werden. Die Entscheidung, den Halbtagszug auszulagern, basiert auf pädagogischen und schulorganisatorischen Überlegungen und wurde von der Schule festgelegt.“

Es fehlen Klassenzimmer, eine Mensa und Ganztagsräume. „Auch der Bereich für die Lehrkräfte und die Verwaltung muss erweitert werden“, sagt Hein. Um das Problem zu lösen, soll das Schulgebäude saniert und erweitert werden. Die detaillierten Pläne hierzu sollen den gemeinderätlichen Gremien und dem Bezirksbeirat voraussichtlich im zweiten Quartal des Jahres vorgelegt werden. Bis zur Umsetzung kann es also noch dauern. Als Zwischenlösung ist derzeit laut Andreas Hein „die Aufstellung von mobilen Unterrichtsräumen (Container) auf dem Schulareal angedacht“. Doch ab wann diese Interimsräume auf dem Schulgrundstück letztendlich stehen werden, dazu macht der Leiter des Schulverwaltungsamtes noch keine Angaben. Festzustehen scheint allerdings, dass es nicht vor Beginn des nächsten Schuljahres sein wird. Denn: der vorübergehende Umzug von vier Klassen an die Föhrichschule sei trotz der Container-Pläne weiterhin notwendig. „Diese Auslagerung wird so lange erforderlich sein, bis die vorgesehenen Interimscontainer auf dem Schulgrundstück erstellt sind.“

Der Schulweg soll in der Regel die zwei Kilometer Länge nicht überschreiten

Vielleicht erfahren die Eltern schon am heutigen Mittwoch, 23. März, mehr über den genauen Zeitplan. Ab 17.30 Uhr informieren Schulleitung und Schulverwaltungsamt via Zoom über den Stand der Dinge.

In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats haben die beiden Elternbeiratsvorsitzenden Martina Leis und Oliver Wetterauer schon deutlich gemacht, um was es ihnen und den betroffenen Eltern geht. Grundsätzlich sei der lange Schulweg schon ein Problem – von rund 40 Minuten Gehzeit war die Rede. Aber es ginge auch um die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zur Föhrichschule. Die eine oder andere viel befahrene Straße müsse überquert werden. Dazu sagt Andreas Hein: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Schulweg für einzelne Kinder während der Zeit der Auslagerung etwas verlängert. Allerdings wird auch der Schulweg an die Föhrichschule in der Regel nicht länger als zwei Kilometer sein, sodass der Stuttgarter Grundsatz ,Kurze Beine, kurze Wege‘ weiterhin eingehalten wird.“ Informationen zu einem sicheren Schulweg finde man zudem auf der Homepage der Stadt Stuttgart.

Um die weiten Wege zu vermeiden, wünschen sich die Eltern, dass auf dem Gelände der Hattenbühlschule Container aufgestellt werden – ähnlich dem Beispiel des Neuen Gymnasiums Leibniz. Dort hat der Gemeinderat rund fünf Millionen Euro in die Hand genommen, um elf Interimsräume vor Ort zu schaffen. Der Wunsch der Eltern an der Hattenbühlschule ist, dass beispielsweise Räume wie das Musikzimmer, Computer- und Werkraum in Klassenzimmer umgewandelt werden, sodass keine Klasse ausziehen muss. Aktuell gebe es 13 Klassen, maximal 16 Klassenzimmer würden im Schuljahr 2022/2023 benötigt, heißt es aus der Elternschaft. Die Container könnten dann für eine Mensa, für die Kernzeit und die Ganztagsbetreuung verwendet werden. Aber auch die Umsetzung dieser Idee ist eben abhängig davon, wie schnell Container auf dem Schulgelände zur Verfügung gestellt werden können.