Regelmäßig gibt es Hass-Plakate und Schmäh-Gesänge gegen Dietmar Hopp. Foto: Bongarts

Dietmar Hopp will sich auch im zehnten Bundesliga-Jahr von Hoffenheim einfach nicht an Beleidigungen von Fans gewöhnen, die in ihm einen Verräter der Traditionsclubs sehen. Er geht juristisch dagegen vor.

Frankfurt/Main - Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp geht mittlerweile massiv gegen Hass-Plakate und Schmäh-Gesänge vor, die es in der Bundesliga regelmäßig gegen ihn gibt. Der 77 Jahre alte Milliardär stellt jedes Mal eine Strafanzeige, wie ein Sprecher des Bundesligisten am Montag bestätigte. Im Fall von Borussia-Mönchengladbach-Fans ermittelt auch der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Vor der 1:3-Niederlage von 1899 Hoffenheim gegen die Borussia am Samstag war Hopp auf einem Spruchband im Gäste-Block als „Fußball-Mörder“ verunglimpft worden. Sowohl Gladbachs Sportdirektor Max Eberl und Trainer Dieter Hecking als auch die Hoffenheimer Verantwortlichen und Bundestrainer Joachim Löw, der im Stadion war, hatten die Aktion scharf verurteilt. Gladbach schickte zudem ein Entschuldigungsschreiben.

Über den Stand der Verfahren will sich Hoffenheim nicht äußern

Hopp wird seit dem Bundesliga-Aufstieg des einstigen Dorfvereins 2008 immer wieder von gegnerischen Fans in Sprechgesängen und oft auch auf Spruchbändern beleidigt. Hoffenheims Geschäftsführer Hansi Flick äußerte die Hoffnung, „dass der DFB und die DFL alles unternehmen, diese menschenverachtenden Äußerungen zu unterbinden und drastisch zu sanktionieren“.

Die Kraichgauer treten am Sonntag beim 1. FC Köln an, dessen Anhänger in der vergangenen Saison bei diesem Duell ebenfalls mit üblen Beleidigungen auf einem Plakat unangenehm auffielen. Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen sprach damals von einer „neuen Dimension des Hasses“. Auch da hatte Hopp Anzeige erstattet. Über den Stand der Verfahren wollte sich Hoffenheim nicht äußern.