Bislang wurden in diesem Jahr 17 Fälle von Hasenpest gemeldet. Auch elf Menschen haben sich mit dem Erreger angesteckt. Wie gefährlich ist Hasenpest?
Den Gesundheitsämtern im Südwesten sind in diesem Jahr bislang 17 Fälle von Hasenpest gemeldet worden (Stand Ende August). Die kranken beziehungsweise verendeten Tiere wurden unter anderem in den Städten Freiburg und Karlsruhe sowie den Landkreisen Rastatt, Neckar-Odenwaldkreis, Esslingen, Emmendingen, Böblingen, Ravensburg, Sigmaringen, Bodenseekreis, Breisgau-Hochschwarzwald, Rottweil und Konstanz entdeckt, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte.
Die meldepflichtige sogenannte Tularämie in Baden-Württemberg wird vor allem bei Feldhasen nachgewiesen. Sie kann aber auch bei anderen Tieren einschließlich Vögeln auftreten. Sie sterben nach kurzer Krankheit.
Menschen können sich ebenfalls mit den Erregern der Hasenpest infizieren - etwa, wenn sie kranke oder tote Tiere anfassen. Nach Daten des Robert-Koch-Instituts war dies im Südwesten in diesem Jahr bisher bei elf Menschen der Fall. Der Erreger kann beispielsweise Durchfall, Gliederschmerzen und Erbrechen auslösen, aber auch zu schweren Verläufen führen.
Von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheiten werden Zoonose genannt. Nach Angaben des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Stuttgart tritt die Hasenpest seit 2004 wieder in Deutschland auf, im Südwesten verstärkt seit 2016.
Fakten zur Hasenpest in Baden-Württemberg
Verbreitung
Regionaler Schwerpunkt der Hasenpest in Baden-Württemberg ist der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Aber auch in Orten wie Oberboihingen (Kreis Esslingen) gab es 2023 schon Fälle.
Erreger
Die Hasenpest wird vom Bakterium Francisella tularensis holarctica verursacht. Menschen infizieren sich durch Kontakt mit Tieren, durch Einatmen von Staub, über Zecken- und Mückenbisse oder indirekt über Hunde. Eine Impfung gegen Tularämie gibt es nicht. Der Kontakt mit wilden Nagern und Kaninchen sollte vermieden werden, so die Empfehlung zum Schutz vor der Hasenpest in Baden-Württemberg.