Um die Schönheit der Landschaft zu würdigen, haben die Fahrer bei der Tour de France keine Zeit. Foto: imago/Mario Stiehl

Ein Radrennen wie die Frankreich-Rundfahrt kann in der Vorbereitung nicht gewonnen werden – sehr wohl aber verloren. Wer in den drei Wochen etwas reißen will, muss viele Kilometer in den Beinen haben.

„Daten“, sagt Dan Lorang, der Cheftrainer des deutschen Radrennstalls Bora-hansgrohe, „lügen nicht.“ Doch sind Leistungswerte von Radprofis natürlich nicht nur für einen hauptberuflich beschäftigten Coach interessant, sondern oft auch richtig spektakulär. Vor der Tour de France 2022, die an diesem Freitag in Kopenhagen beginnt, hat die Athleten-Plattform Strava, auf der auch Radprofis ihre Werte hochladen, die exklusiven Daten von 36 Radfahrerinnen und Radfahrern ausgewertet, die in diesem Sommer an der Tour de France Femmes oder der Tour de France teilnehmen. Die Zahlen, die von Januar bis Juni 2022 erhoben wurden, sind durchaus beeindruckend.

Seit Januar hat jeder der Radprofis im Training mindestens 15 000 Kilometer zurückgelegt – das entspricht einer Fahrt von Deutschland nach Australien.

Im Durchschnitt saßen sie im Training in diesem Jahr bislang über 400 Stunden im Sattel, teilweise verbrachten sie sogar bis zu 600 Stunden auf dem Rad.

Kurz vor der Tour de France trainierten einige Fahrer pro Woche mehr als 30 Stunden und legten dabei mehr als 1000 km zurück.

Während ihres Trainings haben die Profis im Jahr 2022 insgesamt über 180 000 Höhenmeter überwunden.

Die längste Einzelfahrt betrug knapp über 300 Kilometer. Das entspricht einer Radtour von Berlin nach Hamburg. Im Durchschnitt absolvieren die Athleten einmal pro Woche eine solche Fahrt.

Jede Fahrerin und jeder Fahrer hat im Schnitt mehr als 350 000 Kalorien verbrannt. Das ist vergleichbar mit dem Kalorienverbrauch, der durch den Verzehr von 1500 Croissants zustande kommen würde.