Bei „Hart aber Fair“ wurde über Donald Trump diskutiert. Foto: WDR

Wenig Streit, ein paar Sorgen, eine gute Portion Selbstbewusstsein: Bei Frank Plasberg tauschen sich Politik, Wirtschaft und Medien über den neuen US-Präsidenten aus. Ergebnis: Trotz aller Unberechenbarkeit Trumps sollte man sich „nicht verrückt machen lassen“.

Berlin - „Trump macht Ernst - wie warm müssen wir uns anziehen?“ Dieser Frage haben sich am Montagabend Frank Plasbergs Gäste bei „Hart aber fair“ gestellt. Ergebnis: Die Unberechenbarkeit des neuen US-Präsidenten löst zwar durchaus Besorgnisse aus. Doch gleichzeitig klingt gerade mit Blick auf die deutsche Wirtschaft und ihre Produkte eine gute Portion Selbstbewusstsein durch. Alles in allem verlief die Diskussion am Montagabend sachlich, überraschende Wendungen blieben aus.

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Wer war da? Bayerns stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU), zugleich Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Oskar Lafontaine (Die Linke), Fraktionsvorsitzender im Saarland. Wolfram Weimer, Verleger und Publizist, Gründer des Magazins „Cicero“. Melinda Crane, politische Chef-Korrespondentin bei Deutsche Welle TV. Und Carl Martin Welcker, Präsident des Verbandes der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA).

Empfehlung: „Cool bleiben“

Der VDMA-Chef Welcker gab die Devise aus, sich „nicht verrückt machen zu lassen“. Die Gäste waren weitgehend einig darin, dass deutsche Politik und Wirtschaft bei Verhandlungen in den USA Selbstbewusstsein zeigen sollten. Melinda Crane hob die deutsche Berufsausbildung als beste der Welt hervor, Weimer empfahl bei allen überraschenden Nachrichten aus den USA erst einmal: „Cool bleiben“.

An der Person Donald Trump lässt sich aber auch so gut reiben, dass sich Redaktion und Gäste einige Sticheleien nicht verkneifen konnten - wie Weimer, der aus „Rumpelstilzchen“ ein „Trumpelstilzchen“ machte. Oder die „Hart aber fair“-Redaktion selbst, die erfundene Tweets im Trump-Stil brachte: Da drohte dann zum Beispiel Verkehrsminister „The Real Alexander Dobrindt“ mit dem Abriss des Berliner Flughafens BER, wenn der nicht umgehend fertiggestellt werde.

Lafontaine, der sich selbst mit gewissem Stolz als „Populist“ bezeichnete, erntete mit seiner Kritik an amerikanischer Interventionspolitik, Freihandel („gibt es nicht“) und Lohndumping etwas verhaltenen Applaus aus dem Publikum. Publizist Weimer witterte dagegen eine Querfront von Rechts und Links gegen den Freihandel und unterstellte Lafontaine Ambitionen auf den Titel „Roter Trump“.