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Hardy Krüger jr. (41) gibt in der 21. Staffel von "Forsthaus Falkenau" mal wieder den Naturburschen.

Stuttgart - Hardy Krüger jr. (41) gibt in der 21. Staffel von "Forsthaus Falkenau" mal wieder den Naturburschen und freut sich, dass die ZDF-Serie jetzt auch von jüngeren Menschen geschaut wird.

Herr Krüger, Sie haben vor zwei Jahren von Christian Wolff die Rolle des Försters übernommen. War Ihnen klar, dass Sie sich da lange binden?Durchaus. Deshalb war die Entscheidung auch nicht ganz so einfach. Da habe ich dann doch zwei Wochen dafür gebraucht. Es ist eine große Herausforderung, eine Rolle in einer solchen Serie, die fast eine One-Man-Show ist, zu übernehmen. Deshalb wollte ich auch Mitspracherecht in Sachen Handlung und Bücher haben. Mir war klar, dass das "Forsthaus" eine tolle Plattform ist und wir es auf eine nächsthöhere Ebene bringen können.

Was für eine Ebene meinen Sie?Das "Forsthaus" ist erwachsener geworden. Die Quoten sprechen für sich. Wir haben Rekordquoten von knapp 17 Prozent.

Zurück zu den Vorbehalten: Man könnte Sie zum Beispiel zu sehr mit der Rolle des Försters identifizieren, was für viele Seriendarsteller ein Problem ist.Ja, das ist die berühmte Schublade. Ich habe Serienerfahrung und lasse mich in keine Schublade stecken. Ich mache ja auch andere Projekte und spiele Theater. Die Leute, die zuschauen, kennen mich schon relativ lange. Die sind auch mit mir gewachsen. Die schauen, weil Hardy Krüger spielt.

Durch "Gegen den Wind" wurden Sie bekannt, damals als Surflehrer. Jetzt geben Sie den Förster. Sind Sie naturverbunden?Total. Ich bin schließlich in Afrika aufgewachsen, da wächst man automatisch naturbezogen auf. Ich bin und war viel unterwegs, in Australien, Thailand, Laos. Ich bin ein Reisender, der nie ankommt. Aber auch Bayern ist ein wunderschönes Land.

Mussten Sie sich nie für einen Lebensraum entscheiden?Meine reizende Frau ist auch eine Reisende. Und solange unsere kleine Tochter noch nicht in die Schule geht, ist das kein Problem. Es gibt für uns kein klassisches Zuhause. Wir halten es an einem Ort nicht lange aus und haben mehrere Wohnsitze in Deutschland, Österreich und Amerika.

"Forsthaus Falkenau" spielt in dem fiktiven, tiefbayrischen Ort Küblach. Die Serie wurde schon mit Heimatfilmen verglichen. Verstehen Sie die Vorwürfe der Betulichkeit und Schmalzigkeit?Ich kann das absolut nachvollziehen. Aufgabe war es, das "Forsthaus" erwachsener zu machen. Auch in dieser Staffel werden wieder Umweltprobleme angesprochen. Wir zeigen keine heile Welt, sondern eine schöne Welt, die bedroht ist.

Ist Umweltschutz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ein Trend? Zuletzt hat sich Veronica Ferres in "Das Geheimnis der Wale" daran versucht.Es gibt große Probleme, die wir haben. Das kann man sich nicht schönreden. Deshalb bin ich froh, bei einem Sender zu sein, der das zum Thema macht.

Die ZDF-Unterhaltungschefin Heike Hempel sagte vor kurzem in einem Interview, Serien seien die Königsdisziplin, gesteht aber, dass Deutschland in diesem Bereich noch nicht so weit ist wie die USA.Man muss das Publikum halten können. Das ist jeden Tag eine Herausforderung. Da gibt es Diskussionen und Drehbuchänderungen. Das ist ein stetiges Wachsen. Wir sind sehr bemüht, immer besser zu werden.

ZDF, 22. Januar, 19.25 Uhr