Ex-Generalbundesanwalt Harald Range ist tot. Er ist am Mittwochabend in einem Karlsruher Café zusammengebrochen – offenbar wegen eines Herzinfarkts.
Karlsruhe - Der ehemalige Generalbundesanwalt Harald Range ist tot. Wie das Bundesjustizministerium auf Anfrage bestätigte, brach Range am Mittwochabend gegen 19 Uhr in einem Karlsruher Café in der Kaiserstraße zusammen – offenbar wegen eines Herzinfarkts. Zuerst hatte Bild online darüber berichtet.
Harald Range war 2015 vom damaligen Bundesjustizminister Heiko Maas als Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof entlassen worden. Hintergrund waren Ermittlungen gegen das Online-Portal netzpolitik.org gewesen. Range war seinerzeit der Auffassung gewesen, dass das Portal Landesverrat begangen habe und hatte ein Verfahren gegen die Online-Journalisten eingeleitet.
Der Blog netzpolitik.org hatte im Frühjahr 2015 Ausschnitte aus einem als vertraulich eingestuften Bericht des deutschen Verfassungsschutzes veröffentlicht. Nachdem das Bundesamt für Verfassungsschutz Anzeige erstattet hatte, eröffnete der damalige Generalbundesanwalt Range ein Ermittlungsverfahren wegen Landesverrats.
Wegen der Parallelen zur Spiegel-Affäre 1962, in der das Nachrichtenmagazin Der Spiegel nach Veröffentlichungen zur bundesdeutschen Rüstungspolitik wegen des Vorwurfs des Landesverrats ins Visier der Justizbehörden geraten war, erregte das Vorgehen gegen netzpolitik.org große Aufmerksamkeit in den deutschen Medien und der netzaffinen Öffentlichkeit. Infolge der politischen und juristischen Auseinandersetzung entließ Justizminister Heiko Maas Range schließlich. Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.