Für den Platz müssten einige Parkplätze weichen. Foto: Bernd Zeyer

Anwohner kritisieren die Pläne für den Hans-Scharoun-Platz. Sie befürchten Parkplatzmangel, fehlende Zufahrtsmöglichkeiten und Baustellenbelästigung.

Rot - Als ein Projekt des Förderprogrammes Soziale Stadt soll am Hans-Scharoun-Platz eine neue Ortsmitte für Rot entstehen. Die konkreten Pläne für das Vorhaben, die vom Architekturbüro Kaiser + Kaiser stammen, sind vor kurzem bei einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus vorgestellt werden. Aus Reihen der Anwohner gab es dabei einige Kritik.

„Nicht nur während, sondern auch nach den Bauarbeiten wird es dort ein Chaos geben“, sagte ein aufgebrachter Anwohner, nachdem Martin Holch vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung und Helmuth Caesar, Technischer Geschäftsführer der SWSG, das Vorhaben vorgestellt hatten. Zu wenig Parkplätze für Anwohner und Kunden, fehlende Zufahrtsmöglichkeiten, Lärmbelästigungen durch Baustellen- und Anlieferverkehr, das sind einige der Probleme, die viele Bürger auf sich zukommen sehen. Dass es während der Bauzeit zu Belästigungen kommen kann, räumten die Verantwortlichen ein. Seitens der Vertreter der Stadt und der SWSG war man sich aber auch einig, dass eventuelle Entbehrungen sich lohnen werden. Martin Holch griff den Chaos-Vorwurf auf und erklärte, es werde ein „schönes Chaos“, weil dort etwas entstehe, wovon später einmal ganz Rot profitieren werde.

Insgesamt umfasst das Areal des Hans-Scharoun-Platzes 1800 Quadratmeter. Neben einem Discounter mit 1000 Quadratmetern Gesamtfläche sind ein halbes Dutzend kleinerer Läden vorgesehen, die sich unter Arkaden befinden. Die SWSG wird 44 Wohnungen errichten. Unter dem Platz gibt es eine Tiefgarage mit 68 Stellplätzen, zehn weitere sind oberirdisch vorgesehen. Insgesamt 39 Bäume auf dem Gelände müssen gefällt, acht neue sollen gepflanzt werden. Bereits in dieser Woche muss mit den Baumfällarbeiten begonnen werden, da Ende Februar die Vogelschutz-Sperrzeit beginnt, die bis Oktober dauert.

Was den Zeitplan des Gesamtvorhabens angeht, so ist vorgesehen, im März mit den Abrissarbeiten zu beginnen. Im Sommer soll dann der Neubau starten. Läuft alles glatt, ist im April 2014 alles fertig. Unabhängig vom Zeitplan gibt es aber noch einen Unsicherheitsfaktor: An der südöstlichen Ecke des Platzes ist eigentlich ein „Gastrowürfel“ vorgesehen, in den ein Café oder Bistro zieht. Noch fehlt aber ein Investor. Deshalb werden an dem Standort zunächst einmal Bäume gepflanzt. Baufahrzeuge sollen von hinten über die Erligheimer Straße auf das Gelände fahren und es dann an der Haldenrainstraße wieder verlassen. Das stößt bei einigen Anwohnern auf wenig Gegenliebe. Einerseits, so die Argumentation, sei die Erligheimer Straße zu eng, andererseits werde sie noch zusätzlich verschmutzt. „Aus unserer Sicht ist es machbar“, entgegnete Architekt Jochen Wypior.

Noch nicht klar ist, wo die Vertriebenensäule einen neuen Standort bekommt und was mit einigen Schaukästen passiert. Diese Fragen sollen ebenso geprüft werden wie die Parkplatzsituation und die Möglichkeit, die Discounter-Anlieferrampe komplett einzuhausen. Ebenso wird geprüft, wie Feuerwehr und Heizöllieferanten aufs Gelände einfahren können. Eventuell wird auch noch ein Gutachten wegen möglicher Bauschäden erstellt. Die Prüfergebnisse sollen bei der nächsten Infoveranstaltung im Mai präsentiert werden. Dann ist auch geplant, dass sich interessierte Bürger in einer Projektgruppe zusammenschließen.