„Kind muss weg!“ steht auf einem Plakat der Hannoveraner Fans, während eine Vereinsflagge im Vordergrund weht. Foto: dpa

Bei Hannover 96 hängt zwischen Club und Fans der Haussegen schief. Der Grund sind zahlreiche, vom Club abgelehnte Spruchbänder.

Hannover - Hannover 96 hat mal wieder Ärger mit einem Teil seiner Fans. Zum Spiel gegen RB Leipzig am Samstag bekam der Fußball-Bundesligist eine auffallend hohe Anzahl von Bannern zur Genehmigung vorgelegt. Davon lehnten die Niedersachsen gut 40 in erster Linie RB-diffamierende Spruchbänder ab. Dies geschah vor allem mit Verweis auf das Verbot von Beleidigungen. Zugelassen war aber unter anderem das Banner „Hannover sagt nein zum Produkt RB“, das im Stadion zu sehen war.

Ein Zusammenschluss von 96-Fans kritisierte indes, dass in anderen Stadien Kritik am von Red Bull unterstützten Club aus Sachsen erlaubt sei, nicht jedoch in Hannover. Als Beispiele nannte die Interessengemeinschaft „Rote Kurve“ die Sprüche „Hopp, Kind und Mateschitz für den Fussball nur ein schlechter Witz“ oder „Heute Dosenwerfen!“, die verboten worden seien. Allerdings sollen auch deutlich deftigere Sprüche vorgelegt worden seien.

Verboten wurde unter anderem der Spruch „Sanktionen für Russland und seine Helfer!“, der indirekt 96-Aufsichtsratschef Gerhard Schröder kritisiert. Der ehemalige deutsche Bundeskanzler ist auch Aufsichtsratschef des russischen Staatsölkonzerns Rosneft und gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Es geht um eine Sportveranstaltung. Unser Stadion ist kein politisches Forum“, begründete 96-Stadionchef Thorsten Meier das Verbot dieses Plakats.

Seit Monaten befinden sich 96 und Clubchef Martin Kind im Clinch mit Teilen der eigenen Fans. Trotz des Aufstiegs im vergangenen Sommer verweigern etliche Anhänger die Stimmungsmache im Stadion.