Angela Merkel ehrt in Berlin die deutschen Handballer für den Europameistertitel. Uwe Gensheimer und Johannes Sellin nutzen die Gelegenheit und erlauben sich neben der mächtigsten Frau Deutschlands einen kleinen Spaß.
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Mittwoch die deutsche Handballnationalmannschaft in Berlin für den Europameistertitel geehrt. Teamkapitän Uwe Gensheimer und Kollege Johannes Sellin erlaubten sich dabei einen kleinen Spaß und formten beim Fototermin die Merkel-Raute. Kurz vorher hatten beide Spieler die Handbewegung noch eingeübt. Die Ausführung war dann doch etwas verbesserungsbedürftig, weil Gensheimer und Sellin die Hände etwas zu tief ansetzten. Spaß hatten sie dabei trotzdem. Und Merkel merkte nichts.
Das sei ein toller Erfolg in Polen gewesen, sagte die Kanzlerin in ihrer anschließenden Ansprache. Sie dankte den Spielern und Bundestrainer Dagur Sigurdsson für „Teamgeist und Nervenstärke“. Der Isländer Sigurdsson habe mit seiner besonderen Art, die Spieler zu motivieren, viel bewirkt. Als Gastgeschenk des DHB-Teams gab es ein handsigniertes Trikot mit Merkel-Schriftzug und der Nummer eins im Rücken.
Handballer wollen ins Fernsehen
Der Präsident des Deutschen Handballbundes, Andreas Michelmann, nutzte die Gelegenheit und bat Kanzlerin Angela Merkel um Unterstützung im Bemühen um die TV-Übertragung bei der Weltmeisterschaft 2017. Michelmann sagte: „Wir haben ein (...) Problem, wo wir wirklich Ihre Hilfe brauchen.“
Viele Millionen Menschen hätten die EM bei ARD und ZDF verfolgen können. Die Sportart habe einen neuen Schub bekommen. Bei der WM der Männer Anfang nächsten Jahres in Frankreich sowie der Frauen Ende 2017 in Deutschland drohe die Gefahr, dass die Spiele nicht frei empfangen werden könnten. Es gebe noch Gespräche - auch an diesem Freitag in Leipzig. Falls der Handball aber nicht alleine weiterkomme, wäre Merkels Unterstützung wichtig, sagte Michelmann.
Merkel äußerte sich nicht näher dazu. Sie betonte aber, dass die deutschen Handball-Männer bei der EM im Januar in Polen die Menschen in Deutschland schnell begeistert hätten. Damit hätten sie eine Sportart, „die ein paar Jahre nicht so im Vordergrund stand“, wieder nach vorn gebracht.