Vom TVB Stuttgart zum FC Porto: Djibril M´Bengue Foto: Baumann

Der Handballspieler Djibril M´Bengue hat mit dem FC Porto den SC Magdeburg aus dem EHF-Cup geworfen. Der 26-Jährige, der vor dieser Saison vom Bundesligisten TVB Stuttgart nach Portugal gewechselt ist, spricht über diese riesengroße Überraschung und seinen Neuanfang.

Stuttgart - Der 26-jährige Djibril M´Bengue ist 2015 mit dem TVB Stuttgart in die Bundesliga aufgestiegen, durchlebte dann ab März 2017 eine 13 Monate andauernde, verletzungsbedingte Leidenszeit ohne Spiel. Bei seinem Neuanfang in Portugal hat der Handballspieler seinen ersten Höhenpunkt erlebt.

Herr M’Bengue, als Sie den Wechsel zum FC Porto bekannt gegeben haben, haben wohl einige Fans milde gelächelt und gedacht, was für ein Abstieg in ein Handball-Entwicklungsland. Fühlen Sie sich in der Entscheidung bestätigt?

Für mich war die Verpflichtung beim FC Porto kein Abstieg, sondern eine neue Möglichkeit, um mich nach meiner Verletzung beweisen zu können und endlich wieder Handball zu spielen. Auch die Möglichkeit, in Europa zu spielen hat mich sehr gereizt – und jetzt auch noch in der Gruppenphase zu sein. Rückblickend kann ich sagen, dass sich meine Entscheidung für den FC Porto mehr als bestätigt hat.

Was war ausschlaggebend für die kleine Sensation gegen den SC Magdeburg?

Wir sind das Tempospiel des Gegners nicht mitgegangen und hatten eine sehr starke und harte Abwehr. Insgesamt war das Rückspiel gegen Magdeburg einfach eine unglaubliche Team-Leistung, auf die wir sehr stolz sein können.

Wie haben Sie sich persönlich in Portugal eingelebt?

Ich habe mich in Porto schnell eingewöhnen können. Die Stadt gefällt mir sehr gut. Ich habe drei Wochen nach Ankunft meine eigene Wohnung beziehen können und damit kam auch langsam das Gefühl, angekommen zu sein. Auch der Verein und meine Mitspieler haben mich sehr gut aufgenommen. Ich spreche zwar kein Portugiesisch, aber bekomme jetzt seit einigen Wochen Sprachunterricht zusammen mit dem Trainer Magnus Andersson (einst Frisch Auf Göppingen, Anm. d. Red.).

Was ist im EHF Cup jetzt noch möglich?

Wir haben eine der stärksten Mannschaften besiegt und müssen uns somit vor niemandem verstecken. Wir sind gespannt, wo die Reise weitergeht.

Ist die europäische Bühne auch Gelegenheit, sich nochmals für die Bundesliga zu empfehlen oder wollen Sie gar nicht mehr weg aus Porto?

Aktuell fühle ich mich sportlich sehr wohl in Porto. Alles andere muss man sehen, wie es sich entwickelt. Jetzt zählt für mich erst einmal, dass wir genauso erfolgreich weitermachen wie bisher.

Verfolgen Sie auch noch den Weg des TVB?

Ich schaue mir jedes Spiel (bei Sky) an, wenn es der Terminkalender zulässt und bin davon überzeugt, dass nach dem Ausfall von Mimi Kraus jetzt andere seine Rolle im Angriff übernehmen und einen Schritt nach vorne gehen werden.