Tim Suton vom TBV Lemgo wurde wegen der Verletzung von Spielmacher Martin Strobel für die WM nachnominiert – er hat seine Chance genutzt. Foto: AFP

Bis vor wenigen Tagen noch fand die Handball-WM für Tim Suton am Fernseher statt, doch seit dem Spiel gegen Spanien ist der 22-Jährige mittendrin. Jetzt hat er viel vor.

Köln - WM-Debütant Tim Suton überzeugt beim Sieg gegen Spanien mit einer mutigen Vorstellung und vier Toren – jetzt lockt der Titel. Unser Handball-Redakteur Jürgen Frey hat sich mit ihm nach dem abschließenden Hauptrundenspiel unterhalten.

Herr Suton, von der Couch zur WM und dann gleich eine starke und couragierte Vorstellung mit vier Treffern. Wie haben Sie Ihr WM-Comeback selbst wahrgenommen?

Ich freue mich unglaublich, hier dabei zu sein. Zu Hause habe ich so trainiert, als ob ich die Chance bekommen würde. Ich war immer bereit. Im Spiel war ich auch gar nicht so nervös, wie an den zwei Tagen zuvor. Die Begeisterung der Zuschauer, was meine Person betrifft, wäre wahrscheinlich nicht ganz so groß gewesen, wenn ich nicht zum ersten Mal bei einer WM gespielt hätte. Ich habe ja auch ein paar Bälle weggeworfen.

Wie wichtig ist es, mit einem guten Gefühl aus Köln abzureisen?

Das war sehr wichtig. Wir gehen ungeschlagen ins Halbfinale und konnten dennoch die Kräfte verteilen.

Es geht nun gegen Norwegen. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Ich hatte ja die Chance zu Hause fast alle Spiele am TV zu sehen: Die Norweger spielen mit unglaublich viel Tempo und sie haben in Sander Sagosen einen Ausnahmespieler. Das wird eine harte Nuss, aber unser Team hat auch Riesenqualitäten.

2016 wurden zwei Nachrücker zu entscheidenden Faktoren für den Titelgewinn. Haben Sie diese Geschichte im Hinterkopf?

Nein, ich habe nicht den Anspruch, das Turnier allein zu entscheiden. Ich bin auch ein anderer Spielertyp als die damals nachgerückten Julius Kühn und Kai Häfner.