Zum Abschluss der WM-Vorrunde holen Deutschlands Handballer einen lockeren Sieg gegen Algerien. Dabei kommen viele Ersatzkräfte zum Einsatz. Ab Donnerstag wird es dann richtig ernst.
Die deutschen Handballer haben sich mit ihrer zweiten Garde für die Hauptrunde der Weltmeisterschaft aufgewärmt. Im abschließenden Vorrundenspiel setzte sich die DHB-Auswahl am Dienstagabend locker mit 37:21 (16:9) gegen Algerien durch. Sportliche Bedeutung hatte die Partie ohnehin nicht mehr, weil Deutschland schon zuvor als Gruppensieger festgestanden hatte.
Ernst wird es für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason wieder ab Donnerstag: dann trifft die DHB-Auswahl in ihrem ersten Hauptrundenspiel auf Argentinien. Weitere Gegner dort werden Norwegen und die Niederlande sein. Bester Werfer der deutschen Mannschaft vor rund 1000 Zuschauern im polnischen Kattowitz war Kreisläufer Jannik Kohlbacher mit zehn Treffern.
Wolff fand zunächst nicht wirklich ins Spiel
Dass er vielen seiner Ersatzkräfte Einsatzminuten geben wolle, hatte Gislason schon vor der Partie angekündigt. Und der Isländer hielt Wort. Von der Stammformation starteten lediglich Kapitän Johannes Golla, Torhüter Andreas Wolff und Patrick Groetzki in die Partie - wohl auch deshalb verlief der Beginn alles andere als nach Maß. Algerien ging früh in Führung, und in der Offensive vergab die DHB-Auswahl teils beste Gelegenheiten. Auch Wolff fand zunächst nicht wirklich ins Spiel.
Doch der 31-Jährige steigerte sich wie die gesamte Mannschaft. Im Verlauf des ersten Durchgangs parierte er zahlreiche Versuche der Algerier. So zog die DHB-Auswahl stetig davon. Die international höchstens drittklassigen Nordafrikaner hatten nach zwei Niederlagen schon zuvor als Gruppenletzter festgestanden. Trotzdem bemühten sie sich um einen ordentlichen Abschied von der Vorrunde. Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr bauten sie ab.
Viel Spielzeit für Luca Witzke
So bot sich zahlreichen DHB-Akteuren die Chance, ins Turnier zu finden und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben aufzubauen. Gislason schickte Mitte der ersten Halbzeit etwa Djibril M’Bengue vom Bergischen HC auf die Platte, zuvor war der Rückraumspieler noch gar nicht im Einsatz gewesen.
Zudem durfte etwa Linksaußen Rune Dahmke ran, auch Spielmacher Luca Witzke bekam viel Spielzeit. Arrivierte Kräfte wie Juri Knorr, Lukas Mertens oder auch Golla wurden dagegen zu großen Teilen schon für die nächste Turnierphase geschont. „Wir haben viele Gelegenheiten gehabt, Spieler ins Turnier reinzubringen und andere zu schonen“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur Halbzeit. „Es läuft voll nach Plan.“
Birlehm und Wolff – starkes Gespann
Das ließ sich auch mit Blick auf die zweite Halbzeit festhalten. Von den Algeriern kam kaum noch Gegenwehr, und anders als noch in den ersten Minuten nutzten die Deutschen nun fast jede ihrer zahlreichen Gelegenheiten. So erzielte M’Bengue seine ersten Treffer bei diesem Turnier, auch Paul Drux erlebte seine Tor-Premiere.
Und in der Defensive stellte der schon zuletzt gegen Serbien starke Joel Birlehm unter Beweis, dass er gemeinsam mit Wolff ein starkes Gespann bildet. Während Wolff sich nach dem Seitenwechsel ausruhen durfte, wehrte der Keeper der Rhein-Neckar Löwen zahlreiche Würfe der Algerier ab.