Im Trainingsgewand und in Vertretung seines Sohnes Benjamin Brack leitet Rolf Brack zwei Übungseinheiten beim TVOe. Foto: Maximilian Hamm

Der Vater Rolf übernimmt in dieser Woche das Training bei den Verbandsliga-Handballern in Vertretung seines Sohnes Benjamin, der im Urlaub ist.

Oeffingen - Die Spieler müssen das Spiel verstehen. Wenn es nach dem Trainer Rolf Brack geht, ist dies entscheidend, wenn denn auch die körperlichen Voraussetzungen stimmen. Und zwar unabhängig von der Spielklasse. „Handball ist Handball, egal in welcher Liga“, sagt der 67-Jährige. Das hatte er sich wohl auch gedacht, als er kürzlich zusagte, die Übungseinheiten der Oeffinger Verbandsliga-Handballer in Vertretung seines Sohnes Benjamin Brack zu leiten. Rolf Brack ist ein erwiesener Fachmann – er hat in seiner Trainerkarriere mehrere Bundesligisten angeleitet, zudem ist der promovierte und habilitierte Diplom-Sportwissenschaftler an der Universität und beim europäischen Handball-Verband EHF als Ausbilder tätig. Zuletzt hatte er am Ende der vergangenen Saison den Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe trainiert. Als Benjamin Brack, in der neuen Saison für das Team des TV Oeffingen verantwortlich, bei seinem Vater angefragt hat, ob er seine Urlaubsvertretung übernehmen könnte, musste dieser gar nicht lange überlegen. „Das ist eine nette Abwechslung.“

Für Fabrice Wersch ist die Saison wohl beendet

Auch für Gregor Walz, den Ur-Oeffinger und Co-Trainer von Benjamin Brack, war das eine tolle Aktion, den erfahrenen Coach am Dienstag und Donnerstag in der Oeffinger Sporthalle begrüßen zu können. „Und es ist allemal besser, als wenn ich das Training hätte leiten müssen“, sagt Gregor Walz und lacht. Die Stimmung ist gut bei den Handballern in der Halle, allerdings wird sie von der schweren Verletzung des Tormanns Fabrice Wersch getrübt. In einem Trainingsspiel in der vergangenen Woche hatte er sich das Knie verdreht: Kreuzbandriss und möglicher Meniskusschaden. Die Saison ist wohl vorzeitig beendet für Fabrice Wersch. Die Verantwortlichen haben umgehend reagiert und Anton Rothwein verpflichtet. Der 19-Jährige hat bei der SG Schorndorf und zuletzt bei der dritten Vertretung des TV Bittenfeld gespielt. Zudem rückt Matthias Wittke vom zweiten Oeffinger Team zurück in den Kader.

Rolf Brack kannte Oeffingen schon

Rolf Brack hat bereits am Dienstagabend bei seiner ersten Trainingseinheit fast alle Namen der Spieler gekannt. Er wusste sogar deren Positionen. „Das war beeindruckend“, sagt Gregor Walz. Am Donnerstag sah es fast so aus, als sei Rolf Brack schon ewig mit dabei. „Ich habe mich ja mit Benjamin ausgetauscht, und ich kannte Oeffingen schon“, sagt der 67-Jährige. Mit dem ehemaligen TVOe-Trainer Wolfgang Ruf hatte er beim TSV Scharnhausen zusammengearbeitet, und auch zum Schmidener Jens Bürkle, Trainer des Bundesligisten HBW Balingen/Weilstetten, hat er eine sportliche Verbindung. Zudem kennt er die Fellbacher Trainer Andreas Blodig und Thilo Burkert ganz gut.

Für Gregor Walz waren es abwechslungsreiche Tage

Über Benjamin Brack hat er nun auch einen guten Draht zum aktuellen Team. Die Übungseinheiten haben ihm sichtlich Spaß gemacht. „Ich stehe immer noch sehr gern in der Halle, es ist eine große Leidenschaft von mir, Spieler taktisch zu verbessern“, sagt Rolf Brack. Gut möglich, dass er in der kommenden Saison das eine oder andere Mal in der Sporthalle vorbeischauen wird, um das Spiel der Oeffinger gemeinsam mit dem Coach zu analysieren. „Meine besten Co-Trainer waren immer meine Söhne Benjamin und Daniel.“ Auch für Gregor Walz waren das abwechslungsreiche Tage: „Er setzt viel voraus, unsere Spieler sind an ihre Grenzen gekommen.“ Aber am Ende ist Handball eben Handball – egal in welcher Liga.