Durchmarsch geschafft: Miro Sailer und der SVK 3 spielen künftig in der Bezirksliga. Foto: Archiv/Christine Biesinger

Der SVK 3 schafft den Sprung in die Bezirksliga und damit den Durchmarsch aus der Kreisliga A.

Kornwestheim - Schon vor Beginn der Saison war klar gewesen, dass am Ende der Runde mehr Mannschaften als sonst aus der Bezirksklasse in die Bezirksliga aufsteigen. Dass der SVK 3 aber zu diesen zwei oder drei Teams gehören würde, schien zu diesem Zeitpunkt ganz schön weit hergeholt. Als Meister aufgestiegen, hatte das Team des neuen Trainers Martin Wittlinger den vierten Tabellenrang anvisiert – schon das war recht ambitioniert. Am Ende klappte es doch, weil viele Umstände den Kornwestheimern in die Karten spielten.

Denn in der neuen Liga verteilte niemand Willkommensgeschenke. Nachdem die beiden Auftaktspiele gegen die Aufstiegsanwärter HB Ludwigsburg 2 und HSG Strohgäu verloren gingen, unterlag die Dritte zu allem Überfluss auch beim Mitaufsteiger in Oberriexingen. Erst am vierten Spieltag, auswärts in Mundelsheim, glückte der erste Sieg – und der gab den Kornwestheimern so richtig Aufwind. Das Team um die beiden Serientorschützen Konstantin Schad (Rechtsaußen) und Lukas Nethe (Rückraum links) blieb in der Hinrunde ohne weitere Niederlage und besiegte unter anderem den hochgehandelten TV Möglingen und das Spitzenteam der SG BBM Bietigheim 3.

Die Mannschaft um Kapitän Marcel Reimann wuchs zusammen und setzte die Spielidee von Neu-Trainer Wittlinger immer besser um. Und auch im neuen Jahr eilte der SVK 3 von Sieg zu Sieg. Nachdem im Januar fast sensationell ein klarer 39:33-Heimerfolg über Tabellenführer Ludwigsburg gelang, wagten Spieler und Trainer erste vorsichtige Blicke in die höheren Tabellenregionen. Ein Aufstieg schien plötzlich nicht mehr ausgeschlossen, und Wittlinger schwor seine Männer vor den entscheidenden Spielen bei der HSG Strohgäu und in Bietigheim ein, nun auch das Maximale aus dieser bereits sehr erfolgreichen Saison herauszuholen.

Trotz einer bärenstarken ersten Halbzeit zog der SVK 3 zunächst bei der HSG den Kürzeren und unterlag in der Folge auch der Bietigheimer Drittvertretung, die am Ende verdient die Meisterschaft an den Viadukt holte. So wurde der Aufstiegstraum schon vor dem coronabedingten Saisonabbruch begraben – die Kornwestheimer, die mit 553 Toren den stärksten Angriff der Liga gestellt hatten, mussten sich mit dem vierten Tabellenplatz begnügen. Immerhin: Saisonziel erreicht.

Umso unerwarteter kam dann die Nachricht, dass in der kommenden Spielzeit eine Kornwestheimer Mannschaft in der Bezirksliga gelistet wird. Der SVK 3 profitiert vom Zwangsabstieg des TV Tamm und dem Unglück von HB Ludwigsburg 2. Die Barockstädter dürfen nicht aufsteigen, weil ihre Erste den Sprung in die Landesliga verpasst hat. Somit gelang der Kornwestheimer Dritten – überraschend wie glücklich – der Durchmarsch von der Kreisliga A in die Bezirksliga. Nun warten auf den SVK 3 noch härtere Brocken.

Doch Philipp Conrad, Spieler sowie Sportlicher Leiter Aktive (mit Ausnahme des Drittligateams), gibt sich schon mal optimistisch: „Dass die Aufstiegsfeier in den Lockdown fällt, ist wirklich mehr als ärgerlich. Schließlich ist das der vorletzte Aufstieg in meiner aktiven Karriere.“ Erfreulich zudem, dass der Aufstieg auch den Verbleib von Leistungsträgern sichert. Top-Torschütze Konstantin Schad gibt nicht unselbstbewusst zu Protokoll: „Jetzt wo wir aufgestiegen sind, kann ich mir vorstellen, noch eine Saison bei der Dritten zu bleiben.“