Die Teilnahme am Pokalwettbewerb winkt für den Drittligisten.
Recht lange waren die Verantwortlichen im Unklaren gelassen worden. Denn während der Fortgang der Saison in den 3. Handballligen in Sachen Auf- und Abstiegsrunde ziemlich schnell klar gewesen war, dauerte es für die restlichen Vereine noch ein bisschen. Inzwischen ist jedoch bekannt, wie und auch wann es für die Teams aus dem „Niemandsland“ der einzelnen Staffeln weitergeht.
Der SVK hatte in der abgelaufenen Hauptrunde in Staffel G den sechsten Rang erreicht. Am abschließenden Spieltag sicherte sich die Mannschaft von Coach Alexander Schurr den Sprung auf den letzten sicheren Platz mit einem klaren 36:24-Heimsieg über den VfL Günzburg. Konkurrent TV Willstätt verlor beim VfL Pfullingen, sodass am Ende ein Pünktchen den Unterschied machte. Und während es für die Willstätter vom kommenden Wochenende an in der Abstiegsrunde um alles geht – der TV greift allerdings erst eine Woche später ins Geschehen ein –, beginnt für den SVK ebenfalls am 2. oder 3. April der Kampf um die Teilnahme am DHB-Pokal.
Freiwillige Basis
Das Ganze geschieht auf freiwilliger Basis, kein Verein ist verpflichtet, anzutreten. Aus den sieben Drittligastaffeln haben 19 Teams gemeldet. Ursprünglich hatte man beim Deutschen Handballbund (DHB) mit 20 Mannschaften gerechnet. Der Stralsunder HV zog jedoch kurz vor Ende der Frist am frühen Dienstagabend noch zurück. Aufgeteilt wurden die Teilnehmer nun in fünf Gruppen. Der SV Kornwestheim bekommt es in Gruppe D mit der SG Leutershausen, HBW Balingen-Weilstetten II und der HSG Rodgau Nieder-Roden zu tun.
Dabei konnten sich auch die Vereine untereinander absprechen, welche Konstellation für sie am besten passt. „Wir haben zum Beispiel mit dem TSB Heilbronn-Horkheim getauscht“, antwortet Mirko Henel, Sportlicher Leiter der Kornwestheimer, auf Nachfrage. So komme es nicht schon wieder zu Partien gegen den HC Oppenweiler/Backnang oder den TuS Fürstenfeldbruck. Denn bei allem sportlichen Wettkampf – auch die notwendige Abwechslung solle gewährleistet sein.
Die Runde wird mit Hin- und Rückspielen absolviert und soll bis zum 15. Mai abgeschlossen sein. Als möglicher Termin für Ausweichspiele ist das Osterwochenende vorgesehen, laut Henel gebe es auch nach dem geplanten Ende noch Luft. Die fünf Gruppensieger stehen im DHB-Pokal der kommenden Spielzeit. Auch für den Fall, dass eine Zweitvertretung Platz 1 belegt, hat der Verband vorgesorgt: Dann rückt der Zweitplatzierte nach.
„Wenn schon, denn schon“
Beim SVK lautet das Motto: „Wenn schon, denn schon“. „Wenn wir schon mitspielen, ist unser Ziel auch die Qualifikation für den Pokal“, sagt Henel. Mit Leutershausen warte ein attraktiver, starker Gegner, mit dem sich die Wege der Kornwestheimer in der Vergangenheit immer wieder gekreuzt haben. Unter anderem trat man in der 3. Liga schon gegeneinander an, im DHB-Pokal war das Team von der Bergstraße ebenfalls schon zu Gast in der Osthalle. HBW Balingen-Weilstetten II ist derweil ein alter Bekannter aus der Hauptrunde – der SVK holte einen Auswärtssieg, hatte zuvor aber zuhause verloren –, während das Team aus Rodgau die große Unbekannte darstellt.
Im Großen und Ganzen spielen die Kornwestheimer die Runde aber vor allem, um im Rhythmus zu bleiben. Und nach aller Kritik, die es an dem Modus der Hauptrunde und der knallharten Abstiegsregelung gegeben hatte, „ist das jetzt deutlich angenehmer“, so Henel. Man sei bei seinem Verein extrem froh, dass der Kelch der Abstiegsrunde am SVK vorüber gegangen sei. „Und jetzt sind wir flexibel und können vielleicht sogar ein bisschen was ausprobieren“, so der Sportliche Leiter, der sich über eine Pokalteilnahme freuen würde – mit einer kleinen Einschränkung: „In Runde 1 hat man zwar ein Heimspiel, leider ist aber noch kein Erstligist dabei.“
Bereits in der vergangenen Saison hatte der DHB eine freiwillige Pokal-Quali angeboten, auf die der SVK damals jedoch verzichtete. „Das haben wir ganz bewusst getan, weil keine Zuschauer zugelassen waren“, begründet Henel. So hätte es ausschließlich Kosten verursacht, hätten die Kornwestheimer vor Geisterkulisse mitgemacht. Angesichts der großen Unsicherheit auch auf organisatorischer Ebene sei die Absage damals genau richtig gewesen. „Genau wie die Entscheidung, jetzt mitzuspielen“, fügt Henel hinzu.