Neuzugang Joshua Denk sucht beim Handball-Oberligisten SV Leonberg/Eltingen die Herausforderung – und muss sich beweisen.
42. Das ist die Nummer von Joshua Denk, der seit dieser Saison im Tor des SV Leonberg/Eltingen steht und darauf wartet, die Bälle der Gegner zu parieren. 42. Die Zahl ist ist nicht einfach so vom Himmel auf das Trikot des 27 Jahre alten Neuzugangs des Oberligisten gefallen. Sie besitzt eine tiefen emotionalen Hintergrund.
Die 42 stammt aus dem Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“, wo ein Computer errechnet, dass die Antwort auf die „endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ laute: 42. „Das war das Lieblingsbuch meines Vaters“, erzählt Joshua Denk, „das ich auch gelesen habe.“ Sein Vater, der auch Handballer war, starb in der Corona-Pandemie, dem Filius war damit klar: Die 42 wird fortan als Vermächtnis des Vaters seine Zahl auf dem Trikot.
Allerdings war es in den Verhandlungen mit dem SV Leonberg/Eltingen, der an diesem Samstag (20 Uhr) im Sportzentrum auf die SG Pforzheim/Eutingen 2 trifft, kein K.-o.-Kriterium für seine Zusage, ob diese Zahl noch frei ist. „Ich wollte ja auf jeden Fall zum SV“, sagt der 1,94 Meter große Torhüter, „ich hätte auch mit einer anderen Nummer gespielt – so ist es aber umso schöner.“
Joshua Denk wollte mehr Spielzeit
Denn Joshua Denk hat sich viel vorgenommen in seinem neuen sportlichen Umfeld. Von seinem Heimatclub HSG Ca-Mü-Max aus Stuttgart-Bad Cannstatt zog es ihn im Sommer 2022 auf die Fildern zum TSV Denkendorf, er wollte höherklassiger spielen als in der Bezirksliga bei der HSG. In der Verbandsliga in Denkendorf allerdings kämpften gleich drei Goalies um Spielzeit im Tor, Joshua Denk wollte mehr Minuten auf dem Spielfeld verbringen als auf den Bank – also lotete er 2025 seine Möglichkeiten aus.
Der Kontakt zum SV kam im Dezember über Ralf Hönig zustande, der im TSV Denkendorf die Frauen trainierte – und dessen Sohn Christoph aktuell Kapitän des Oberligisten aus Leonberg ist. Nach einem Probetraining und einigen Gesprächen war schnell ausgehandelt, dass Joshua Denk als Nachfolger von Dennis Kellner im Tor stehen wird. Der 32-Jährige hatte damals bekundet, dass er im Sommer 2025 die Karriere beenden und seinen Platz räumen werde. „Ich wollte eine Herausforderung und mich in der Oberliga beweisen“, sagt Denk, „außerdem sind es beim SV nur zwei Torhüter und ich hoffe auf mehr Einsatzzeit als in Denkendorf.“
Die Minuten im Kasten könnten zahlreicher werden als erhofft. Torhüter-Kollege Max Schneider plagt eine Verletzung, zuletzt gegen die HSG Konstanz 2 (33:39) absolvierte Denk die vollen 60 Minuten. „Das ist schon eine ordentliche Belastung“, sagt der Mann, der am 8. November 28 wird, „es ist immer wichtig, gut reinzukommen und gleich ein paar Bälle zu halten.“ Sollte das nicht gelingen, ist es für ihn wichtig, „sich deshalb nicht runterziehen zu lassen.“
Joshua Denk, der in Bad Cannstatt wohnt und in Zuffenhausen als Bauingenieur arbeitet, zählt sich zu den Goalies, die eine gute Übersicht besitzen und die sich durch ihr Stellungsspiel auszeichnen („Ich bleibe lange groß stehen“), er will Präsenz ausstrahlen – gegenüber den Mitspielern, aber vor allem den Angreifern. Die Nummer 42 im Tor des SV Leonberg/Eltingen soll den Gegnern Respekt einflößen – und zum Markenzeichen werden. Darüber wäre der verstorbene Vater von Joshua Denk sicherlich unendlich stolz.