Trifft auf seinen früheren Club: SVK-Rückraumakteur Kevin Wolf (im Wurf) spielte mehrere Jahre für den HC Oppenweiler/Backnang. Foto: Baumann

Der Kornwestheimer Handball-Drittligist steht als Überraschungsteam derzeit auf dem zweiten Rang – punktgleich mit dem Gegner an diesem Samstag, dem Tabellenführer HC Oppenweiler/Backnang.

An das Hinspiel will SVK-Trainer Alexander Schurr gar keinen Gedanken mehr verschwenden. „Das spielt überhaupt keine Rolle mehr für mich“, sagt er. Die Partie gegen den HC Oppenweiler/Backnang in der heimischen Osthalle hatte sein Team eigentlich mit 44:36 für sich entschieden. Allerdings legte der HCOB im Nachgang Einspruch gegen das Ergebnis ein, da dem SVK beim Ausfüllen des Spielerbogens ein Fehler unterlaufen war. So gingen die Punkte letztlich an den aktuellen Tabellenführer – mit dem die Kornwestheimer allerdings punktgleich sind.

Das heißt, es kommt an diesem Samstag um 20 Uhr in der Gemeindehalle zu Oppenweiler zum Spitzenspiel schlechthin. Der Spitzenreiter empfängt den Zweitplatzierten, es ist ein Derby, man kennt sich aus unzähligen Partien. Begegnungen zwischen den beiden Teams sind also sowieso eine spezielle Angelegenheit. Da braucht es dann auch keine Vorgeschichte irgendeiner Art.

Der HC Oppenweiler/Backnang ist so etwas wie der selbst ernannte Favorit der Liga. „Und sie haben auch gezeigt, dass diese Einschätzung berechtigt ist“, sagt Alexander Schurr. Seine Mannschaft hingegen dürfte wohl die größte Überraschung der bisherigen Spielzeit sein. Denn dass der SVK sich nach drei Vierteln der Saison auf Augenhöhe mit ebenjenem Topteam messen darf, das hatten wohl nur die Allerwenigsten auf dem Zettel. „Es ist toll, dass wir so ein Spiel spielen dürfen, und wir freuen uns natürlich drauf“, so Schurr.

Natürlich ist der SVK in einer komfortablen Position. Der Übungsleiter würde unter Garantie andere Worte wählen, stünde seine Mannschaft mitten im Kampf um den Klassenverbleib. So aber fällt es Schurr leicht, einen Satz zu sagen wie: „Das ist ein Spiel, auf das die ganze Liga schaut." Dass man sich beim SVK vielleicht ja tatsächlich den ganz großen (Meisterschafts-)Wurf zutraut und die Partie der Schlüssel dazu sein könnte, davon will jedoch noch niemand etwas wissen.

Der HCOB verfügt über einen starken Kader. Marc Godon, Daniel Schliedermann, Ruben Sigle – die Starter im Rückraum sind allesamt mindestens gehobenes Drittliganiveau – genau wie die weiteren Akteure, die über die 60 Minuten eingreifen werden. Gepaart mit Kreisläufer-Institutionen wie Alexander Schmid, Tim Düren oder dem scheidenden Jakub Strýc, Schnellen Außen wie Florian Frank oder Eric Bühler und vor allem einem Keeper wie dem bundesligaerfahrenen Jürgen Müller ergibt das ein Team, das der SVK nur an einem absoluten Sahnetag wird bezwingen können.

Aber warum auch nicht? „Wir haben den Flow, die Fokussierung, und wir genießen das gerade“, sagt Alexander Schurr. Das, was seine Mannschaft jetzt bereits erreicht habe, „macht uns schon stolz“. Und ganz nebenbei: Dass man vor einer Woche den TuS Fürstenfeldbruck – Ex-Zweitligist und ebenfalls eines der Liga-Topteams – mit 36:29 aus der Osthalle geschossen hat, auch das dürfte beim SVK nicht gerade für weniger Selbstvertrauen sorgen. Doch auch der HCOB hat einen Sieg im Rücken: Bei HBW Balingen-Weilstetten II siegte das Team von Coach Volker Blumenschein klar mit 36:27.

Es ist also angerichtet, die Gemeindehalle dürfte ausverkauft sein – und beim SVK gibt es keine Ausfälle, während der HCOB zuletzt auf Leistungsträger Timm Buck verzichten musste.

„Chip und Chap“ bleiben beim SVK

Vertragsverlängerung
 Das Youngster-Duo Marco Lantella und Tim Zeppmeisel, im Mannschaftskreis nach den Trickfilm-Streifenhörnchen auch „Chip und Chap“ genannt, bleiben auch in der Saison 2023/2024 bei den SVK-Handballern.

Fakten
 Marco Lantella, 22-jähriger Linksaußen, ist bereits seit 2007 im Verein. Tim Zeppmeisel, ebenfalls 22 Jahre alt und auf Rechtsaußen zuhause, ist seit 2013 bei den Kornwestheimern. Beide zählen nach dem Sprung von der A-Jugend zum Drittligateam fest zum Kader. Beim Verein formuliert man zum Anlass der Verlängerung so: „Als Eigengewächse gehören sie zum Kern und auch zum Markenkern des SVK.“