Handball-Regionalligist HSG Ostfildern zeigt gegen den HC Neuenbürg eine schwache Leistung und verliert verdient mit 30:34.
Es sind noch genau zehn Minuten zu spielen. Felipe Soteras Merz gelingt der Treffer zum 27:27 und damit zum ersten Ausgleich seit dem 1:1. Sollten die Regionaliga-Handballer der HSG Ostfildern dieses Spiel doch noch gewinnen? Verdient wäre es nicht. Und es kommt auch nicht so. Fünfeinhalb Minuten später führt der HC Neuenbürg mit 31:27 und gewinnt die Partie am Ende mit 34:30 (17:15). Die Ostfilderner hatten eine ganz schwache Leistung gezeigt.
Routinier Soteras Merz war sich dessen bewusst. Mit versteinerter Mine stand er nach der Schlusssirene da, nachdem er sich mit seinen Kameraden klatschend bei den – sehr wenigen – Zuschauern für ihre Unterstützung bedankt hatte. „Die Neuenbürger waren einfach abgezockter. Von der Intensität, die sie in der Abwehr gespielt haben, können wir uns eine Scheibe abschneiden“, erklärte er frustriert. Vom Selbstvertrauen eines Tabellenzweiten war jedenfalls nichts zu spüren. Keine Ideen, kein Aufbäumen – und vor allem eben keine Intensität. Trainer Marco Gaßmann hinterließ der Auftritt des Teams „ratlos“. Er versuchte es dann analytisch: „Mit der körperlich starken 6:0-Abwehr der Neuenbürger sind wir nicht zurecht gekommen. Damit haben wir generell ein Problem.“ Das wissen die Gegner auch. Dass die Ostfilderner „nicht in die Zweikämpfe gekommen“ sind, wie Gaßmann richtig feststellte, lässt sich damit aber nicht erklären.
Was die Neuenbürger ablieferten, war keinesfalls überragend. Lediglich Felix Rothardt stach heraus, er war nicht nur aufgrund seiner acht Tore der beste Spieler auf dem Feld. Aber sie zeigten Einsatz, vor allem in der Abwehr. Sie gingen schnell in Führung. Hätte HSG-Torhüter Sebastian Arnold nicht fünf Paraden gezeigt, während nur vier Bälle ins Netz gegangen waren, wäre es schnell deutlicher geworden. Aber später nahm auch seine Quote ab. Die Ostfilderner blieben auf Tuchfühlung, auch, weil die Neuenbürger in der Offensive ebenfalls nicht glänzten. Die HSG stand in der Tabelle besser da und möglicherweise dachten viele ihrer Fans, dass die Partie irgendwann schon kippen werde. Der etwas glückliche Treffer von Florian Distel zum 15:17 kurz vor der Pausensirene nährte diese Hoffnung. Minus zwei zur Halbzeit, das ist machbar.
Aber die Ostfilderner kamen auch nach dem Wechsel nicht in die Puschen. Es war einfach zu lasch, was sie ablieferten. Der Spielstand aber blieb eng. Und es gelang ja zehn Minuten vor dem Ende auch der Ausgleich. Aber mehr nicht. Und mehr wäre auch nicht verdient gewesen.
HSG Ostfildern: Arnold, Wortmann; Distel (6), Gehrung (5/3),
van der Mei (2), Böhm (3), Soteras Merz (3), Lehmkühler (1), Piskureck (3), Bauer (4), Fischer (2), Aichele (1), Maier, Huss.
HC Neuenbürg: Krems, Essig; Merz, Brath (2/2), Köster (2), Virzi (2), Burkhardt, Faeser (3), Klein (2), Beyer (2), Meyer (4), Rothardt (8), Pollmer (4), Schnatterbeck (1), Bäuerlein (4).
Schiedsrichter: Claudia Lipps / Sebastian von Briel ((Waldkirch/Denzlingen / Freiburg/Zähringen).
Zuschauer: 200.
Zeitstrafen: 4:12 – zwei Mal zwei Minuten für Pollmer (Neuenbürg), zwei Minuten für Soteras Merz, Böhm (Ostfildern), Rothardt, Schnatterbeck, Köster, Beyer (Neuenbürg).
Beste Spieler: – / Rothardt.