Die Oberliga-Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen lassen dem TSV Köngen vor allem in der zweiten Hälfte keine Chance. Wie sie das Topspiel für sich entscheiden konnten.
Die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen sind im Spitzenspiel der Oberliga über ihren Verfolger TSV Köngen hinweggefegt. Beim 31:19 sorgten sie für klare Verhältnisse und untermauerten ihre Tabellenführung. „Es macht gerade einfach großen Spaß“, freute sich Trainer Mischa Herok über die dritte starke Leistung in der noch jungen Saison. „Dennoch heben wir nicht ab, sondern bleiben mit beiden Füßen auf dem Boden.“
Doch viele der 200 Zuschauer in der Sindelfinger Sommerhofenhalle konnten sich vor allem nach der zweiten Halbzeit nicht daran erinnern, wann sie zuletzt eine so starke Leistung der BöSis gesehen hatten. „Was wir da gezeigt haben, war schon sehr gut“, fand auch der Coach.
Zur Pause war die Partie beim Stand von 11:10 noch ausgeglichen. „Weil wir es in der ersten Hälfte verpasst haben, uns deutlicher abzusetzen“, wusste Herok. Besonders in der Schlussphase des Durchgangs agierten die Hausherrinnen im Offensivspiel phasenweise zu wild. Es landeten zu viele Bälle bei der Gegenspielerin. Das hätte sein Team geduldiger ausspielen müssen, so der HSG-Trainer. Auch der zweite Durchgang begann gleich mit einem Ballverlust.
Anschließend „haben wir jedoch genau das umgesetzt, was wir seit Wochen im Training zeigen“. In der Defensive machten die Gastgeberinnen den Laden dicht. Im zweiten Durchgang ließen sie insgesamt nur noch neun Treffer zu. Sophie Hilf agierte gemeinsam mit Lea Matziol im Mittelblock ganz stark. Und auf der anderen Seite liefen die BöSis richtig heiß. Janina Schandl zeigte auf Rechtsaußen im Zusammenspiel mit Pauline Hille eine starke Leistung, wurde immer wieder schön freigespielt. Sieben ihrer insgesamt neun Tore erzielte sie in der zweiten Hälfte.
20:15 – HSG legt erstmals fünf Treffer vor
Auch Sophie Hilf war kaum zu halten, suchte immer wieder das Eins-gegen-eins-Duell und schaffte so Freiräume für die Nebenspielerin. Lena Münch brachte von der Bank zusätzliche Energie und schloss mit Überzeugung zum 20:15 ab, sorgte so für die erste Fünf-Tore-Führung des Abends.
Auf einmal schien alles zu funktionieren – und bei den Gästen war die Luft sichtbar raus. Aus dem Spiel heraus ließen die Hausherrinnen 15 Minuten lang gar keinen Treffer mehr zu. Lediglich Julia Zeller war in der Phase zwischen der 42. und 58. Minute per Siebenmeter für die Gäste erfolgreich. Ihre Schwester Lena Zeller sorgte mit einem weiteren Strafwurf fünf Minuten vor Schluss für das 17:27 aus TSV-Sicht. Schandl machte im Tempogegenstoß die 30 Tore für die BöSis voll.
Wohin kann die Reise für die HSG gehen, wenn sie so weitermachen? „Es kann nicht immer so laufen“, weiß Herok. Denn trotz der starken zweiten Hälfte sieht der Coach noch Luft nach oben. „Wir sind immer noch eine junge Mannschaft und müssen weiter an uns arbeiten.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Hagenlocher, Kilper, Stauder (1), S. Hille (2), Schandl (9), Heiser (2), Terbeck, Baker, Münch (5), Zeller (4/davon 4 Siebenmeter), Matziol (2), Mayer, P. Hille (2), Hilf (4).