Die Oberliga-Handballer des TSV Deizisau sind der SG H2Ku Herrenberg in allen Belangen unterlegen und kassieren eine verdiente 22:32-Klatsche.
Die letzte Spielminute in der Handball-Oberliga-Partie zwischen dem TSV Deizisau und der SG H2Ku Herrenberg läuft: Moritz Werner scheitert an TSV- Torhüter Fabian Bauer, der dann mit einem langen Pass auf Linksaußen Yannik Taxis den Treffer zum 22:32 einleitet. Viel zu selten gab es solche Aktionen aufseiten der Deizisauer. Verdient unterlagen sie der SG H2Ku Herrenberg daher auch mit 22:32 (11:16). Über weite Strecken fanden die Deizisauer keinen Zugriff in der Abwehr und im Angriff wirkte das Spiel meist behäbig und ideenlos.
Der Saisonstart verlief für die Deizisauer mit 7:1-Punkten vielversprechend. Mittlerweile steht das Team mit 9:11-Zählern auf Rang zehn und ist dabei, das Saisonziel anzupassen. „Wir können nicht mehr sagen, dass wir oben mitspielen wollen. Nicht nach so einer Leistung“, betonte Rückraumspieler Alexander Seibold und ergänzte: „Wir müssen schauen, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen.“
Die Deizisauer hatten sich so auf das Heimspiel in der Hermann-Ertinger-Sporthalle gefreut. Nach der Sanierung durften sie endlich wieder in ihrer gewohnten Umgebung auflaufen. Doch beflügelt hat das die Spieler dann offensichtlich nicht. Anfangs sah es noch ganz gut aus. Die Abwehr stand und es gab sehenswerte Treffer wie beim 3:1 (5.) durch Lucas Schmid nach einer gelungenen Kreuzaktion. Oder als sich Seibold beim 4:3 (8.) gekonnt durchsetzte. Anschließend häuften sich immer mehr Fehlwürfe: Entweder schlossen die Deizisauer schwach ab oder Herrenbergs Torhüter Nico Sauer glänzte. Die Abwehr der SG H2Ku stand gut und stellte die Deizisauer auch dank des hochgewachsenen Mittelblocks um Nik Wittke und Kenneth Stiegen vor Herausforderungen. „Wir haben die Aufgaben nicht so gelöst, wie wir uns das vorgenommen hatten und waren in vielen Bereichen individuell unterlegen. Es ist unfassbar ernüchternd. Ich bin sehr angefressen“, sagte Deizisaus Trainer Georgios Chatzigietim. Nun werde alles aufgearbeitet.
Der Coach nannte noch fehlende Abgezocktheit und Erfahrung, was aber kein Grund sein dürfe für so eine schwache Leistung. Auf der Gegenseite machten es die Herrenberger einfach in allen Belangen besser: Die Abwehr ging aggressiv zu Werke und Spielmacher Luc Bartsch leitete das Spiel geschickt. „Er hat eine sehr intelligente Spielführung“, attestierte auch Chatzigietim. Deizisaus Coach setzte Mitte der zweiten Hälfte auf einen siebten Feldspieler, aber auch das führte nicht zum erhofften Umschwung. Zwar verkürzte Deizisau auf 16:24 durch Max Dannenmann (44.) und 17:25 durch Philip Strobel (44.), aber die nächsten beiden Angriffe blieben wieder ohne Erfolg. Die Herrenberger erhöhten zwischenzeitlich sogar noch auf zwölf Tore (31:19/58.). Doch zumindest die letzte Minute gehörte dann den Deizisauern.
„Wir sind ganz gut gestartet. Spielen dann aber in der Abwehr nicht konsequent genug und werden im Angriff schludrig. Im zweiten Durchgang wird es dann noch schlimmer, wir spielen total kopflos und es gelingt uns auch nicht, im Sieben gegen Sechs Räume zu schaffen“, fasste Deizisaus Nils Kühl zusammen. Jetzt heißt es für die Deizisauer, schnell den Abwärtstrend zu stoppen. Wie das gelingen soll, darüber herrschte (noch) Ratlosigkeit.
TSV Deizisau: Bauer, Gross; Schmid (1), Kühl, Jäger (2), Dierl (1), Scheffold, Strobel (29, Taxis (5/2), Seibold (4), Lampart (1), Dannenmann (3), Crone (1), Schmidt (2).
SG H2Ku Herrenbarg: Herz, Sauer; Kälbly, Bartsch (7), Werner (4), Förch (5/5), Böhm (3), Sudar (4), Stiegen (1), Bechinka (2), Fischer (4), Krebs, Wittke (2).
Schiedsrichter: Nicolai Klass / Valentin Kratz (Weinstadt).
Zuschauer: 300.
Zeitstrafen: 4:8 – zwei Minuten für Schmid, Crone (Deizisau), Sudar, Stiegen, Fischer, Wittke.
Beste Spieler: – / Bartsch, Wittke.