In der Handball-Oberliga muss der SV Leonberg/Eltingen gegen den TV Ehingen mit 30:38 die erste Saisonniederlage hinnehmen.
Einige Minuten nach der Schlusssirene posierte das Team des TV Ehingen in einem der Tore in der Leonberger Sporthalle für ein Foto – der erste Sieg im Wohnzimmer des SV Leonberg/Eltingen sollte für die Ewigkeit festgehalten werden. An den wackeren Trommlern hatte es nicht gelegen, diese hatten noch in der Schlussminute Stimmung gemacht, als die 30:38 (16:21)-Niederlage für die Gastgeber längst feststand. „Der Sieg der Ehinger ist vollauf verdient“, erkannte SV-Trainer Zoran Stavreski unumwunden an. Nun gelte es, nach vorne zu schauen. Das im Schnitt knapp 23 Jahre junge Team werde seinen Weg gehen, gab sich der neue SV-Coach zuversichtlich.
Die Mannschaft rennt dem Rückstand hinterher
Die erste Niederlage im dritten Saisonspiel zeichnete sich früh ab. Nach der 1:0-Führung durch einen Tempogegenstoß von Daniel Wanner lag Leonberg/Eltingen nur noch ein einziges Mal in Führung: beim 12:11 (17.), als es den Gastgebern gelang, einen 9:11-Rückstand mit drei schnellen Toren binnen 80 Sekunden in einen Vorsprung zu drehen. Doch die routinierten Gäste, die in der vergangenen Saison die Südbaden-Liga als Vierter abgeschlossen hatten, zeigten sich unbeeindruckt und setzten sich ihrerseits mit vier Treffern in Folge zum 15:12 vorentscheidend ab. Den 15. Treffer erzielte das Team aus der Nähe von Engen am Bodensee sogar in Unterzahl.
Auch die folgende Auszeit (23.) von SV-Coach Stavreski verlieh dem Spiel der Heimmannschaft keine neuen Impulse. Ehingen konnte sich auf seine wurfgewaltigen Rückraumakteure auf den Halbpositionen verlassen, war aber auch über die Außenpositionen stets gefährlich. Zudem zeigten die Ehinger nach Toren und bei den wenigen Ballverlusten ein schnelles Rückzugsverhalten, so dass die Gastgeber kaum zu einfachen Toren kamen. Immerhin blieb es Yannik Oral vorbehalten, mit der Sirene den letzten Treffer der ersten Hälfte zum 16:21 zu erzielen.
In der zweiten Hälfte änderte sich nicht viel: Die Gäste fanden immer wieder Lücken in der SV-Abwehr, während sich Leonberg/Eltingen im Angriff jedes Tor gegen die stehende Abwehr mit einem bärenstarken Innenblock hart erarbeiten musste. Zum entscheidenden Faktum wurde die Wurfquote: Die SV-Angreifer vergaben über die 60 Minuten 24 Würfe. „Wir haben teilweise zu früh abgeschlossen und waren nicht geduldig genug“, bedauerte SV-Coach Stavreski.
Beide Torhüter ragen heraus
Zum unüberwindbaren Hindernis avancierte in der zweiten Hälfte der Ehinger Schlussmann Daniel Beck, der 16 Würfe parierte, darunter etliche freie. Auch Joshua Denk im Tor des SV bot eine starke Partie und wehrte elf Würfe ab, prägte aber das Spiel nicht so intensiv wie sein Gegenüber.
Nur in einer einzigen Phase der zweiten Hälfte schien es, als könnte es noch eine Wende geben: Die Gastgeber stellten zwölf Minuten vor Schluss ihre 6:0-Abwehr auf eine 4:2-Formation um. In der Folge konnte der SV einen 24:31-Rückstand (48.) auf ein 28:32 (51.) verkürzen. Doch nach einer Zeitstrafe musste der SV zur gewohnten 6:0-Deckung zurückkehren. Dem überragenden Beck blieb dann sogar der letzte Treffer der Partie ins leere Tor des SV vorbehalten.
„Der TV Ehingen war das reifere Team, wir waren bei den Abschlüssen nicht konsequent genug. Daraus müssen wir lernen“, lautete das Fazit von Stavreski, „aber lieber eine klare Niederlage mit acht Toren als mehrere mit nur einem Treffer Unterschied.“
SV Leonberg/Eltingen: Denk, Stavreski; Wiederhöft (7/3), Oral (6), Salathe (5), Kutzner (3), Hönig (3), Hönninger (2), Wanner (2), Schreiner (1), Laib (1), Klatte, Kost.