Marcel Schiller (re.) hat das Tokio-Ticket gelöst, sein Göppinger Vereinskollege Sebastian Heymann dagegen nicht. Foto: Baumann

Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen ist mit einem Spieler bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten: Marcel Schiller darf sich freuen, Sebastian Heymann muss dagegen auf die Zukunft hoffen.

Stuttgart - „Damit geht für mich ein absoluter Lebenstraum in Erfüllung. Es gibt für mich als Sportler nichts Größeres als die Olympischen Spiele.“ Marcel Schiller (29) vom Handball-Bundesligisten Frisch Auf Göppingen hat die Nominierung von Bundestrainer Alfred Gislason mit großer Freude aufgenommen. Für den Linksaußen ist das Ticket für Tokio der Lohn für seine Treffsicherheit, die ihn in der abgelaufenen Saison mit 270 Treffern auf Platz zwei der Bundesliga-Torschützenliste brachte. Etwas enttäuscht dürfte dagegen sein Vereinskollege Sebastian Heymann sein. Die große Überraschung war seine Nichtnominierung jedoch nicht: Der 23-jährige Rückraumspieler baute auf der Zielgeraden der Saison kräftemäßig ab, hat aber die Zukunft noch vor sich.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Marcel Schiller verpasst im Fernduell knapp die Torjägerkrone

Zu den 17 Spielern, mit denen Gislason am kommenden Montag in die Olympiavorbereitung startet, zählen zudem die Rückkehrer Finn Lemke, Tobias Reichmann und Jannik Kohlbacher. Als Teil des Lehrgangs in Herzogenaurach absolviert die DHB-Auswahl im Rahmen eines Drei-Nationen-Turniers in Nürnberg zwei Länderspiele. Am 9. Juli heißt der Gegner Brasilien (20.15 Uhr/Sport 1), zwei Tage später Ägypten (15.05 Uhr/Sport 1). Am 14. Juli reisen die deutschen Handballer zur zweiten Vorbereitungsphase ins japanische Tokushima, ehe es am 22. Juli nach Tokio ins olympische Dorf weitergeht. Gegner in der Gruppenphase sind Europameister Spanien (24. Juli, 9.15 Uhr), Argentinien (26. Juli, 4 Uhr), Rekordweltmeister Frankreich (28. Juli, 14.30 Uhr), Norwegen (30. Juli, 14.30 Uhr) und Brasilien (1. August, 12.30 Uhr).

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Das sagt Jan Forstbauer zum Aufstieg des HSV Hamburg

Zunächst aber wird der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf Vorschlag des Deutschen Handballbunds (DHB) an diesem Mittwoch die 14 Spieler nominieren, die für Deutschland eine Medaille gewinnen sollen. Hinzu kommen drei Ersatzspieler, auf die Gislason während des Turniers zugreifen kann.

Das Aufgebot

Tor: Andreas Wolff (KS Vive Kielce/Polen), Silvio Heinevetter (MT Melsungen), Johannes Bitter (TVB Stuttgart, ab 1. Juli HSV Hamburg).

Linksaußen: Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen).

Rechtsaußen: Tobias Reichmann (MT Melsungen), Timo Kastening (MT Melsungen).

Kreis: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Hendrik Pekeler (THW Kiel), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen).

Rückraum Mitte: Philipp Weber (SC DHfK Leipzig, ab 1. Juli SC Magdeburg), Juri Knorr (TSV GWD Minden, ab 1. Juli Rhein-Neckar Löwen).

Rückraum links: Julius Kühn (MT Melsungen), Paul Drux (Füchse Berlin).

Rückraum rechts: Kai Häfner (MT Melsungen), Steffen Weinhold (THW Kiel).

Abwehr: Finn Lemke (MT Melsungen).