Hofft, dass seine Oberschenkelverletzung nicht wieder aufbricht: Mimi Kraus Foto:  

Noch ist nicht entschieden, mit welchen 18 Spielern die deutsche Handball-Nationalmannschaft zur WM nach Katar fliegen wird. Wichtige Erkenntnisse wird das Testspiel an diesem Freitag (20. 15 Uhr/Sport 1 live) in der ausverkauften Porsche-Arena bringen – auch für die vier Spieler aus Württemberg.

Michael Kraus: Der Spielmacher von Frisch Auf Göppingen (31) steht auf dem Spielfeld der Porsche-Arena und genießt das Rampenlicht. Gelöst und gut gelaunt plaudert er über seine unverhoffte Chance, doch noch bei der WM (15. Januar bis 1. Februar) am Ball zu sein. „Wenn man beim Abschlusslehrgang dabei ist, dann will man auch mit zum Turnier“, sagt Kraus voller Vorfreude. Immer wieder lockert er im Gespräch seinen linken Oberschenkel. Er sei wieder fit, betont er nach überstandenem Muskelfaserriss. Das hat er im letzten Spiel des Jahres 2014 eindrucksvoll gezeigt, als er am 26. Dezember gegen den SC Magdeburg zwölf Tore für Frisch Auf warf. „Es spricht sehr, sehr viel für ihn“, macht Bundestrainer Dagur Sigurdsson dem Weltmeister von 2007 große Hoffnungen auf die WM. Doch Kraus wird am kommenden Dienstag nur dann im Flieger nach Doha sitzen, wenn er die letzten beiden Härtetests gegen Tschechien am Freitag (20.15 Uhr/Sport 1) in Stuttgart und einen Tag später (16.45 Uhr/ARD) in Mannheim besteht. „Ich werde nur Spieler mitnehmen, die von Anfang an spielen können“, stellte Sigurdsson klar. Und auch der Rückraumspieler weiß: „Bricht die Verletzung noch einmal auf, ist dies das Aus für mich.“ Neben Kraus stehen drei weitere Spieler aus Württemberg im aktuellen 19-Mann-Kader, der erst auf 18 und unmittelbar vor dem Auftaktspiel gegen Polen (16. Januar, 17 Uhr/Sky) auf 15 oder 16 Spieler reduziert wird.

Tim Kneule: Hinter dem Teamkollegen von Michael „Mimi“ Kraus aus Göppingen steht ein Fragezeichen. Der abwehrstarke Spielmacher (28) zog sich im Spiel von Frisch Auf gegen Magdeburg eine Adduktorenverletzung zu. „Tim lebt von seiner Schnelligkeit und Dynamik. Wir müssen abwarten, wie die nächsten Tage verlaufen“, sagt Sigurdsson.

Fabian Böhm: Von Kneules Fitnesszustand dürfte es abhängen, ob Fabian Böhm (25) vom HBW Balingen-Weilstetten im Kader bleibt. Der Rückraumspieler rutschte auch für ihn selbst „sehr überraschend“ ins Aufgebot. Auf den bereits gebuchten Österreich-Urlaub hat der Rechtshänder gerne verzichtet. „Ich bin superfroh, dass ich meine ersten beiden Länderspiele gegen Island machen durfte, ich bin nicht enttäuscht, wenn ich jetzt noch aus dem Kader fliege“, sagt der ehemalige Essener, der in Balingen unter Trainer Markus Gaugisch einen großen Sprung nach vorne gemacht hat. „Er hat sofort auf mich gesetzt“, betont Böhm.

Martin Strobel: Der Spielmacher aus Balingen (28) ist der Einzige aus dem Württemberg-Quartett, der sich seiner WM-Teilnahme praktisch sicher sein kann. Der Mann mit der Erfahrung von 91 Länderspielen (102 Tore) ist körperlich topfit, spielte eine konstant gute Bundesliga-Hinrunde und wusste auch im Nationalteam zu überzeugen. Für Vereinskollege Böhm steht jedenfalls fest: „Martin ist in überragender Form. Für mich ist er der stärkste deutsche Mittelmann.“