Große Ziele mit der Nationalmannschaft: Bundestrainer Heine Jensen Foto: dpa

Die ganz großen Ziele sind die Olympischen Spiele 2016 und die Heim-WM 2017. Doch schon bei der EM im Dezember möchte Heine Jensen mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft der Frauen Erfolge feiern. Das Länderspiel in Bietigheim gegen die Schweiz dient zum Einspielen.

Stuttgart - Die ganz großen Ziele sind Olympia 2016 und die Heim-WM 2017. Doch schon bei der EM im Dezember möchte Heine Jensen mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft der Frauen Erfolge feiern. Das Länderspiel an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) in der EgeTrans-Arena in Bietigheim gegen die Schweiz dient zum Einspielen.

Herr Jensen, hat sich Männer-Bundestrainer Dagur Sigurdsson schon Tipps bei Ihnen geholt?
Dagur braucht keine Tipps. Er hat mehr als genug Ahnung von Handball.
Sie könnten ihm aber erklären, wie man in Doppelfunktion zwei Teams trainiert.
Klar hat man viel um die Ohren. Bei meinem Amtsantritt als Bundestrainer 2011 waren es ja nur dreieinhalb Monate, dass ich parallel auch noch den HC Leipzig trainiert habe. Dagur hat eine ganze Saison lang auch die Füchse Berlin unter seinen Fittichen. Aber es ist Licht am Ende des Tunnels. Er packt das.
Sie haben einmal gesagt, als Trainer bis du ständig Feuerwehrmann. Wenn ein Feuer gelöscht ist, kommt das nächste.
Ja, das gilt nach wie vor. Es gibt immer etwas zu tun.
Wo brennt es denn bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft am meisten?
Ich weiß nicht, ob es brennt. Meine Aussage ist auch nicht negativ gemeint. Es geht einfach darum, immer den nächsten Schritt zu tun, sich ständig weiterzuentwickeln.
Wo steht Ihr Team mit Blick auf die EM?
Grundsätzlich brauchen wir uns vor keiner Mannschaft zu verstecken. Wir können jeden Gegner schlagen, und ich weiß, dass die anderen Nationalmannschaften nicht gerne gegen uns spielen. Aber eine EM ist aufgrund der Konkurrenz extrem hart. Da können wir nur bestehen, wenn wir stabil auf höchstem Niveau auftreten.
Ist das Erreichen des EM-Halbfinales Ihr Ziel?
Das Weiterkommen in die Hauptrunde ist das erste Ziel, dann sehen wir weiter. Wir stecken mitten in einem Prozess mit Blick auf die Teilnahme an Olympia 2016 in Rio und natürlich die WM 2017 im eigenen Land.
Bis Ende 2017 läuft auch Ihr Vertrag.
(lacht) Ja, das ist Timing. Und ich hoffe, dass ich weiter gute Arbeit leiste und ihn auch erfüllen darf.
Haben Sie Zweifel?
Nein, ich hatte ein gutes Verhältnis zum alten Präsidium und ein noch besseres zum Neuen. Aber als Trainer weiß man nie. Man ist vom Erfolg abhängig.
DHB-Präsident Bernhard Bauer kommt aus dem Süden, viele Spielerinnen in Ihrem Kader neuerdings auch. Zufall?
Der Süden ist stark im Kommen. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Der Nachwuchs war schon immer top. Jetzt haben sich die Erst- und Zweitligisten in der Region Stuttgart gut entwickelt. Deshalb sind für das Testspiel gegen die Schweiz auch vier Spielerinnen der TuS Metzingen und eine von der SG BBM Bietigheim dabei.
Welche Träume haben Sie als Trainer?
Mein großer Traum ist es, Deutschland wieder in die Weltspitze zu führen. Bei den Olympischen Spielen 2016 wollen wir nicht nur dabei sein, sondern um die Medaillen mitspielen. Das gilt natürlich auch für die Heim-WM 2017, die hoffentlich ein Riesenspektakel wird.
Wer holt zuerst einen Titel: Sie oder Ihr neuer Männer-Kollege Dagur Sigurdsson?
Also ich gönne es uns beiden, und ich gönne es dem deutschen Handball. Wer es zuerst schafft, ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir uns bei Männlein und Weiblein stabilisieren und der Ball in die richtige Richtung springt.