Junge Kornwestheimerinnen überzeugen beim Deutschland-Cup.
Der Deutschland-Cup: Das Kräftemessen schlechthin der Handball-Auswahlen aus den einzelnen Bundesländern. Der Wettkampf der Jahrgänge 2006 und jünger fand in diesem Jahr in Sindelfingen und Umgebung statt, es ist traditionell der Abschluss der Verbands-Förderung. Zudem dienen die Spiele als zweite Sichtung für die Jugendnationalmannschaften – in diesem Jahr umso wichtiger, da die Sichtung des Deutschen Handballbundes (DHB) des Jahrgangs 2006 der Pandemie zum Opfer gefallen ist und so nur ausgewählte Spielerinnen die Möglichkeit bekamen, sich vor DHB-Talentcoach Carsten Klavehn bei einem Sichtungscamp zur präsentieren.
Warum das aus Kornwestheimer Sicht interessant ist? Weil für das Team Handball Baden-Württemberg 1 drei aktuelle Akteurinnen und eine zukünftige Spielerin des SVK am Start waren und die Goldmedaille holten: Seema Awad (Linksaußen), Aylin Bornhardt (Kreis), Bengisu Duman (Rückraum rechts) sowie Lara Däuble (Rückraum Mitte, aktuell SG Schozach-Bottwartal, ab nächster Saison in der SVK-A-Jugend). Damit stellte der SVK die größte Delegation im Team Baden-Württemberg 1.
Diese Spielerinnen können was
Was das „alteingesessene“ Kornwestheimer Trio angeht, war den Talentsichtern des Bezirks schnell klar: Diese Spielerinnen können was. Aylin Bornhardt nahm bereits ein Jahr früher als vorgesehen am Verbandsentscheid der VR-Talentiade teil, Bengisu Duman und Seema Awad. Letztere belegte damals sogar den zweiten Platz, hinter einer Spielerin der SG Schozach-Bottwartal: Lara Däuble. 2019 gelang den Dreien der Sprung in die Auswahl des Handballverbands Württemberg (HVW). Dank ihres Kaderstatus durften die Spielerinnen auch während der Corona-Pandemie im Individualtraining drei bis vier Mal die Woche weitermachen, gemeinsam mit vier anderen Kornwestheimerinnen. Glück im Unglück, denn so war das Trainergespann Daniela Bahmann, Rafet Oral und Nina Haug gezwungen, großes Augenmerk auf individuelle Techniken und Wurfvarianten zu legen.
Die Fortschritte der SVKlerinnen hatten Nominierungen von Seema Awad und Aylin Bornhardt zu Lehrgängen des DHB zu Folge, auch Lara Däuble nahm an diesen teil. Die Aufnahme in das 16-köpfige HBW Team 1 bestätigte schließlich die außergewöhnlichen Leistungen der vier Spielerinnen.
Die Baden-Württembergerinnen starteten als Favoritinnen in die Gruppenphase, taten sich zunächst jedoch schwer. Gegen den HV Brandenburg gewann man knapp mit 17:16, der HV Mecklenburg-Vorpommern wurde mit 23:18 besiegt. Im letzten Spiel des ersten Tages setzte es gegen den HV Berlin die einzige Pleite des Turniers: ein 13:15. Über den Sprung ins Viertelfinale musste somit das Torverhältnis entscheiden, was knapp zugunsten des Teams HBW 1 sprach. Als Tabellenzweiter ging’s weiter.
Dynamik und eine starke Abwehr
Dort traf die Mannschaft anderntags und ausgeschlafen auf den HV Hamburg – und die Zuschauer erlebten eine baden-württembergische Auswahl, die wie ausgewechselt wirkte. Mit Dynamik, starker Abwehrleistung und erstklassigem Tempogegenstoßverhalten fegte das Team die Hamburgerinnen mit 32:16 von der Platte. Spätestens jetzt waren alle Spielerinnen im Turnier angekommen – so war auch das Halbfinale gegen den HV Hessen kein Problem. Mit einem 32:20-Sieg zog man souverän ins Finale ein. Abermals einen Tag später hieß der Kontrahent im Endspiel erneut HV Brandenburg. Die Baden-Württembergerinnen hielt jetzt jedoch nichts mehr auf. Mit einer klaren Leistungssteigerung im Vergleich zur Gruppenphase ließen sie den Gegnerinnen beim 22:14-Finalsieg kaum eine Chance.
Zum dritten Mal in Folge kann sich Baden-Württemberg nun „Deutscher Meister der Landesverbände“ nennen. Die SVK-Spielerinnen konnten einiges zum Turnierverlauf beitragen und setzten sich, aber auch ihre Nebenspielerinnen mit schönen Szenen gekonnt in Szene. Lara Däuble gelang sogar der Sprung in das All-Star-Team. Und auch die Tor-Ausbeute der aktuellen und zukünftigen SVKlerinnen kann sich sehen lassen. Lara Däuble machte 27 Tore (davon 14 Siebenmeter, Seema Awad netzte 22-mal ein. Aylin Bornhardt kam auf acht und Bengisu Duman auf sieben Treffer.