Andreas Wolff war bis zu seiner Verletzung erneut der große Rückhalt des DHB-Teams. Foto: dpa-Zentralbild

Das DHB-Team hat bei der Handball-EM in Kroatien ein Ausrufezeichen zum Auftakt gesetzt. Gegen Montenegro gewann der Titelverteidiger mit 13 Toren Vorsprung.

Zagreb - Mit einem überzeugenden Kantersieg haben die deutschen Handballer den erhofften Traumstart in die Europameisterschaft in Kroatien hingelegt. Im Auftaktspiel der Gruppe C bezwang der Titelverteidiger am Samstag Montenegro souverän mit 32:19 (17:9) und buchte auf dem Weg zum angestrebten Vorrundensieg die ersten zwei Punkte.

In der mit nur rund 4000 Zuschauern spärlich besetzten Arena Zagreb waren Kapitän Uwe Gensheimer mit neun Toren, davon fünf Siebenmeter, und Paul Drux mit fünf Treffern beste Werfer für die DHB-Auswahl. Nächster Gruppengegner ist am kommenden Montag der WM-Dritte Slowenien.

Nach einer Viertelstunde geht die Post ab

Nach der Nichtnominierung von Abwehrchef Finn Lemke bildeten Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek den Innenblock, zudem ließ Bundestrainer Christian Prokop EM-Neuling Maximilian Janke von Beginn an in der Defensive ran. Der Leipziger kassierte jedoch schon in den ersten zehn Minuten zwei Zeitstrafen und musste danach auf die Bank.

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Wie zuletzt bei den überzeugenden Testspielsiegen gegen Island benötigte die DHB-Auswahl eine knappe Viertelstunde, um richtig warm zu werden. Doch dann ging die Post ab. Mit einem 9:0-Lauf zog der Turniermitfavorit vom 4:3 (12.) auf 13:3 (22.) davon und sorgte damit frühzeitig für klare Verhältnisse.

Gegen den EM-Letzten von 2016, bei dem Torjäger Vuko Borozan vom Champions-League-Sieger Vardar Skopje und Torhüter Nebojsa Simic vom Bundesligisten MT Melsungen verletzt fehlten, wurde die DHB-Auswahl ihrer Favoritenrolle voll gerecht.

Wolff ist der große Rückhalt

Im Tor lieferte Andreas Wolff, der schon vor zwei Jahren beim Gold-Triumph in Polen der große Rückhalt war, eine überzeugende Partie und gab seinen Vorderleuten mit zahlreichen Paraden die nötige Sicherheit. Vorne agierten die Prokop-Schützlinge variabel und ließen sich auch von der teilweise sehr offensiven Abwehr der Montenegriner nicht stoppen.

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Selbst im Vorgefühl des sicheren Sieges ließ die deutsche Mannschaft nach dem Wechsel die Zügel nicht schleifen, obwohl Prokop nun munter durchwechselte. Mitte der zweiten Halbzeit durfte auch Bastian Roscheck sein EM-Debüt feiern. Der Leipziger hatte wegen der überraschenden Nominierung sogar seine Hochzeit abgesagt.

Hinten war Wolff weiter eine Bank und parierte unter anderen einen Siebenmeter. Allerdings musste der Kieler in der Schlussphase leicht angeschlagen seinen Platz für Silvio Heinevetter räumen. Im Angriff lief die Tormaschine weiter auf Hochtouren. Gleich zehn Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein, was Prokop zufrieden registriert haben dürfte.