Gefühlsausbruch an der Seitenlinie: Kornwestheims Trainer Alexander Schurr. Foto: avanti

Der SV Kornwestheim gewinnt das Drittliga-Topspiel zu Hause gegen den TuS Fürstenfeldbruck sensationell 36:29. Das nächste Spitzenduell folgt am Samstag.

Der SV Kornwestheim zeigte am Samstagabend im Duell der Tabellenführenden gegen den TuS Fürstenfeldbruck einmal mehr eine äußerst gelungene Leitung. In der – erstmals in dieser Saison – nahezu vollbesetzten Sporthalle Ost präsentierten die Lurchis ein wahres Spektakel. Oder wie der SVK-Präsident Gerhard Bahmann sagt: „Es gab großartige Tore zum kleinen Preis.“

Was die mehr als 400 Zuschauer in der „Hölle Ost“ zu sehen bekamen, war das Gegenteil zur Hinrundenpartie. Damals sorgte eine misslungene Darbietung der SVKler für schlechte Stimmung, die Brucker feierten einen eindeutigen Sieg. Nun musste der Bayern-Trainer Martin Wild jedoch gestehen: „Wir hatten keine Chance.“

Von Beginn an nahmen die Lurchis das Zepter in die Hand. Dank einer Top-Leistung in der Abwehr wies die Sieben von Trainer Alexander Schurr die Gäste früh in die Schranken. Zwar taten sich dadurch auch die Hausherren schwer, die ersten Treffer zu landen, doch die Gäste waren – was viel wichtiger war – sichtlich verwirrt. So dauerte es bis zur 5. Minute, in der Felix Kazmaier einen Siebenmeter zum 1:0 verwandelte.

Spektakel-Momente in der gut besuchten „Hölle Ost“

Von da an waren es nur Sekunden, bis die nächsten Tore fielen. Für die Zuschauer ein Krimi. Das 4:2 durch Abwehrchef Hendrik Schoeneck gab es nach nicht mal zehn Minuten. Die Brucker wankten. Doch wer denkt, von da an war alles ganz einfach, liegt falsch. Der SVK musste sein Können durchweg unter Beweis stellen. Und das tat er. Er glänzte, wie in dieser Saison oft unterstrichen, mit schnellen und sicheren Kontern. Geschenkt wurde den Lurchis von den Gästen nichts: Nach einer Viertelstunde zeigte die Anzeigetafel ein 8:8. Dennoch: Die Schurr-Sieben wirkte schon zu diesem Zeitpunkt unheimlich sortiert und fokussiert. Und von da an sorgten einige Spielzüge und Paraden der Kornwestheimer für die eingangs genannten Spektakel-Momente. Das zauberte manchem im Publikum ein Lachen ins Gesicht.

In der 20. Minute marschierte etwa Jan Reusch einfach durch die Mitte der TuSler. Jene konnte kaum glauben, dass sie hierdurch das 9:10 kassierten. Nur zwölf Sekunden später hatte sich Peter Jungwirth den Ball geraubt und in souveräner Manier zum 11:9 getroffen. Wiederum keine 90 Sekunden später parierte Keeper Jan David einen Siebenmeter. Und nach einer weiteren Parade von ihm folgte ein „Aaaaah-Moment“: Jan Döll sah Jungwirth beim Gegenstoß auf den gegnerischen Kasten zustürmen und warf das Runde weit nach vorne. Im ersten Augenblick viel zu weit für Altmeister Jungwirth. Der streckte sich jedoch unglaublich in die Länge, hechtete nach vorne, erreichte das Runde im Flug – und donnerte es im selben Zug tatsächlich in den Kasten: ein Kempa. Die Halle bebte.

Kommenden Samstag geht’s nach Oppenweiler

17:13 zur Pause – verdient. Auch in der zweiten Hälfte zeigte die Schurr-Sieben vollen Einsatz. Sie ließ sich durch nichts beirren. Und während die Brucker sichtlich schwächelten, zogen die Lurchis auf 22:14 Tore davon (40.). In der 46. leuchtete gar ein 28:19 auf. Zwar kamen die Gäste wieder auf fünf Tore heran, doch der SVK machte klar, dass ihm nichts mehr aus den Händen genommen wird. Durch die Bank zeigten alle Spieler eine großartige Leistung und belohnten sich mit dem 36:29. „Vielleicht war das sogar unsere beste Saisonleistung“, sagt Coach Alexander Schurr. Das Team ist weiterhin punktgleich mit Spitzenreiter HC Oppenweiler-Backnang. Am Samstag treffen beide im nächsten Spitzenspiel aufeinander.

SVK: David, Henke – Wolf (2), Bartsch (1), Reusch (2), Jungwirth (6), Zeppmeisel, Kugel (1), Kazmeier (8), Tinti, Schoeneck (2), Lantella (6), Pichler (1), Döll (1), Hiller (4), Joneleit (2).