Die Rhein-Neckar-Löwen (Torhüter Niklas Landin Jacobsen) sind zu Gast in Kornwestheim Foto: dpa

Knapp sechs Jahre nach dem letzten Pokal-Auftritt gegen Frisch Auf Göppingen kehrt der SV Kornwestheim auf die große Handball-Bühne zurück. „Darauf freut sich die ganze Stadt“, sagt SVK-Chefin Daniela Assmann.

Kornwestheim - Handball hat in Kornwestheim Tradition. Sieben Jahre lang spielte der Vorgängerverein TV Kornwestheim in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. 2007 übernahm der SV Salamander Kornwestheim die Lizenz, konnte die drohende Insolvenz aber nicht mehr abwenden und musste in die Landesliga zwangsabsteigen. Seither ist es merklich ruhiger geworden um den Kornwestheimer Handball. Diese Ruhe ist nun vorbei – zumindest an diesem Samstag und Sonntag. Nach dem Aufstieg in die dritte Liga Süd vor zwei Jahren gelang mit Platz sechs in der abgelaufenen Saison die Qualifikation für den DHB-Pokal. Knapp sechs Jahre nach dem letzten Pokal-Auftritt gegen Frisch Auf Göppingen kehrt der SVK auf die große Handballbühne zurück.

An diesem Wochenende begrüßen die Kornwestheimer mit Vize-Meister Rhein-Neckar Löwen, dem TVB Stuttgart und Erstligaabsteiger TSG Ludwigshafen-Friesenheim drei absolute Hochkaräter zum Final-Four des DHB-Pokals in der heimischen Osthalle. „Hier ist das Pokalfieber ausgebrochen. Das ist ein absolutes Highlight und die Belohnung für die tolle Arbeit der letzten Jahre“, freut sich Abteilungsleiterin Daniela Assmann.

„Die Begeisterung im Verein und in der ganzen Stadt ist riesengroß“, sagt die Chefin. Mehr als 100 ehrenamtliche Helfer werden an diesem Wochenende anpacken, damit das Handballfest ungehindert steigen kann. Auch der Zuschauerzuspruch passt. „Die Halle wird wohl ausverkauft sein“, sagt Daniela Assmann optimistisch. Unter den 1027 Zuschauern wird am Samstag auch Oberbürgermeisterin Ursula Keck sein und dem SVK die Daumen drücken.

Sportlich wartet auf die Kornwestheimer an diesem Samstag (17 Uhr) mit der TSG Ludwigshafen-Friesenheim eine knifflige Aufgabe. Zwar trennt den SV Kornwestheim und den badischen Kontrahenten nur eine Spielklasse, Pokalsensationen wie im Fußball gibt es DHB-Pokal aber eher selten. Kornwestheim-Trainer Hans Christensen stört die Außenseiterolle wenig: „Wir haben nichts zu verlieren. Es wird nicht einfach, aber wir spielen auf Sieg“.

Neben den sportlichen Höhepunkten freuen sich die Club-Verantwortlichen am Wochenende ganz besonders auf einige Weggefährten früherer Tage. Thomas König, der in der vergangen Saison noch den TSG Ludwigshafen-Friesenheim betreute, kehrt mit seinem neuen Club TVB Stuttgart an seine frühere Wirkungsstätte als Trainer zurück. Sein Nachfolger in Friesenheim ist in Benjamin Matschke ebenfalls kein Unbekannter. Der 33-Jährige spielte von 2003 bis 2006 in Kornwestheim, unter Trainer Thomas König. TVK-Coach Hans Christensen brennt besonders auf das Wiedersehen mit Nationalspieler Patrick Groetzki von den Rhein-Neckar Löwen.

Bei der SG Pforzheim/Eutingen spielte der damalige C-Jugendliche ein Jahr in dem von Christensen trainierten A-Jugend-Team und ein weiteres Jahr gemeinsam in der Herrenmannschaft. „Er war noch ein Knirps, als er zu mir kam – aber schon ein unglaublich talentierter Handballer“, erinnert sich der Däne. Gegen ein Wiedersehen im Finale am Sonntag (15 Uhr) hätten die ehemaligen Mitspieler nichts einzuwenden. „Das wäre natürlich eine Riesensache“, sagt Christensen mit einem Lächeln.