Benjamin Westhauser (mit Ball) erzielt sechs Tore für den TV Oeffingen. Foto: Patricia Sigerist Foto:  

Der Tabellenführer SV Fellbach gewinnt in der Landesliga das Stadtderby gegen den TV Oeffingen mit 40:31 (17:15) und kämpft dabei bis zum Schluss um eine besondere Marke.

Fellbach - Der Treffer von Nico Bauer in den finalen Spielsekunden hatte keine Bedeutung für den Ausgang der Begegnung, und doch sagte er viel aus über die Motivation der Handballer des SV Fellbach. Die Mannschaft um den Trainer Martin Mößner gewann am Samstagabend ihr Heimspiel in der Landesliga gegen den Stadtrivalen TV Oeffingen mit 40:31 (17:15) und bestätigte damit ihre Aufstiegsambitionen. Während den Gästen aus Oeffingen gegen Ende die Kräfte ausgingen, kämpften die Fellbacher Handballer vor den rund 300 Zuschauern in der heimischen Zeppelinhalle bis zum Schluss für diesen 40. Treffer. Eine symbolische Marke, ein kleines Ziel, über das der Landesliga-Tabellenführer sein großes Ziel erreichen möchte: den Aufstieg in die Württemberg-Liga.

Zu Beginn der Begegnung war der Tabellenfünfte aus Oeffingen am Drücker

Mit Offensivkraft – und dank einer schwächeren Phase der TSF Ditzingen – ist der SV Fellbach zuletzt an die Tabellenspitze geklettert; mit sechs Siegen nacheinander, bei denen die torhungrigen Spieler immer mindestens 37 Treffer erzielten. Nun haben sie erstmals in dieser Saison die besondere Marke erreicht. „Das wollten wir jetzt unbedingt mal schaffen“, sagte Martin Mößner, der mit der Angriffsleistung am Samstag zufrieden sein konnte. In der Abwehr dagegen standen die Gastgeber um den Tormann Manuel Weinmann nicht immer sicher. Zu Beginn der Begegnung war der Tabellenfünfte aus Oeffingen am Drücker. Dessen Trainer Manuel Mühlpointner startete mit einer taktischen Maßnahme, er setzte Tobias Bauer oder auch Yannik Rittmann als persönlichen Bewacher des Fellbacher Spielmachers Christoph Acker ein. Das brachte den Gästen nach 16 Spielminuten eine 8:7-Führung ein und nötigte Martin Mößner zu einer Auszeit.

Diese kurze Unterbrechung war hilfreich für den SV Fellbach, der anschließend am Samstag die Führung übernahm und diese auch dank der treffsicheren Moritz Schäfer (acht Tore) und Kai Liebing (sechs Tore) bis zum Schluss nicht mehr abgab. „Wir haben am Anfang zu viel gewollt, uns schlecht bewegt und zu viele Aktionen mit Ball gestartet, anstatt unser Teamspiel durchzusetzen“, sagte Martin Mößner.

Die Kraft und die Konzentration haben nachgelassen

Doch die Anfangsphase war auch geprägt von der spielerischen Qualität des TV Oeffingen, der in Yannick Herleth (acht Treffer) und Benjamin Westhauser (sechs Treffer) seine erfolgreichsten Schützen hatte. Körperlich schienen die Gäste ihren Gegner überlegen, doch nach der Pause mussten sie das hohe Tempo aus der ersten Spielhälfte drosseln. „Die Kraft und die Konzentration haben nachgelassen, am Ende haben uns die Körner gefehlt“, sagte Manuel Mühlpointner, der dennoch viel Risiko ging und damit die letztlich deutliche Niederlage erklärbar machte. Der Aufsteiger aus Oeffingen steht im Klassement dieser Landesliga auch deshalb so gut da, weil er sich nie aufgibt und speziell in den Brüdern Tobias und Simon Bauer zwei Dauerantreiber in seinen Reihen hat.

Letztlich hatte am Samstag jedoch ein Namensvetter auf der anderen Seite das bessere Ende für sich: Der Fellbacher Nico Bauer erzielte Sekunden vor dem Spielende den 40. Treffer für sein Team und freute sich mit seinen Teamgefährten über das kleine Ziel, das sie erreicht hatten. Das große Ziel, der Aufstieg in die Württemberg-Liga, soll demnächst folgen.

Fünf Spiele vor dem Saisonende – es stehen jetzt gegen die SG Schorndorf und den SSV Hohenacker zwei weitere Heimspiele an – hat der SV Fellbach gute Aussichten, den Sprung nach oben zu schaffen. SV Fellbach: Weinmann, Haas – Schäfer (8/4), Liebing (6), Acker (5/2), Schuhbauer (4), Toth (4), Bauer (3), Brunner (3), Kesel (3), Sawada (2), Connert (1), Pfeil (1), Treiber. TV Oeffingen: Wittke, Dörnemann – Herleth (8/2), Westhauser (6), Tobias Bauer (5), Veith (4), Stolper (3), Lang (2), Simon Bauer (1), Raich (1), Rittmann (1), Drung, Probst, Winkler.