Jan Hellerich streckt sich für die Schmidener Handballer und trifft neunmal. Dennoch müssen die Gastgeber dem TSV Blaustein den Sieg überlassen. Foto: Nicklas Santelli

Der TSV Schmiden um den neunfachen Torschützen Jan Hellerich unterliegt im ersten Aufeinandertreffen den Gästen des TSV Blaustein mit 27:30 und hat nun die etwas schlechteren Chancen auf einen Platz in der Baden-Württemberg-Oberliga.

Schmiden - Jan Hellerich hat am Samstagabend die Hoffnungen des TSV Schmiden auf den Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga bewahrt. Nicht nur mit seinen neun Toren, auch mit seiner Körpersprache ging der Kreisläufer voran. Zwar unterlagen die Schmidener Handballer daheim dem TSV Blaustein im Hinspiel der Relegation mit 27:30 (13:17). Wenige Minuten vor dem Ende sah es jedoch beim Stand von 22:27 so aus, als ob die Ausgangsposition für das Rückspiel noch schlechter sein würde. Mit seinem finalen Treffer kurz vor der Schlusssirene verbesserte Jan Hellerich die Chancen seines Teams ein letztes Mal, so dass die Aufgabe in Blaustein am Donnerstag (18 Uhr, Lixhalle) zwar schwierig, aber nicht unlösbar sein wird.

Neben Freiräumen im Abwehrverbund häuften sich in der Offensive die Fehlwürfe

Personell etwas angeschlagen kamen die Schmidener bereits vor der Partie daher. In Mirko Büchte (Meniskusriss) und Sebastian Stump (Urlaub) fehlten die beiden nominellen rechten Flügelspieler, Fabian Engelhart und Christian Müller konnten die entstandene Lücke nicht optimal schließen. Zudem musste Henning Fröschle wie bereits zuletzt und wie noch für längere Zeit auf den Kapitän Simon Junker verzichten. So standen die Vorzeichen nicht allzu gut – und dementsprechend begann die Partie. Die höherklassigen Gäste konnten sich vor 550 Zuschauern in der Schmidener Sporthalle schnell absetzen und führten nach etwa einer Viertelstunde mit 10:5. „Es war eine Mischung aus Nervosität und übermotiviert sein zu Beginn“, sagte der Übungsleiter Henning Fröschle. Neben Freiräumen im Abwehrverbund häuften sich in der Offensive die Fehlwürfe. Deren 20 sowie darüber hinaus zwölf technische Fehler hatte der Assistenztrainer Gregor Schäfer nach 60 Spielminuten notiert.

Trotz der Ungenauigkeiten im Angriff und einiger Unzulänglichkeiten in der Abwehr verringerten die Schmidener Handballer ihre Hypothek anschließend bis auf einen Treffer. Denn auch die Gäste aus Blaustein waren nicht frei von Schwächephasen. Während die Gäste nach Zeitstrafen mehrmals zwei Akteure mehr aufbieten durften, agierte der TSV Schmiden zeitweise in dreifacher Überzahl. Insbesondere Lukas Lehmkühler und Moritz Klenk nutzten die resultierenden Lücken, um den Rückstand zu verkürzen. Zudem setzten die Gastgeber immer wieder Jan Hellerich ein, der mitunter sehenswert abschloss. Kurz vor dem Seitenwechsel überzeugte jedoch abermals vermehrt der TSV Blaustein, der zur Pause mit 17:13 führte.

Mit der 27:30-Niederlage konnte Henning Fröschle am Ende dennoch gut leben

Allerdings konnte der Fünftletzte der Baden-Württemberg-Oberliga den komfortableren Vorsprung in der zweiten Hälfte erneut nicht behaupten. So bot sich Matthias Fischer die Chance zum 22:22, allerdings traf er nur das Außennetz, ehe die Gäste sich mit einem 5:1-Lauf zum dritten Mal in dieser Begegnung deutlicher absetzten. Ein wenig aber verbesserten die Schmidener ihre Ausgangslage vor dem zweiten Aufeinandertreffen noch, auch aufgrund des Einsatzes von Jan Hellerich. „Das war ein gutes Spiel von ihm“, sagte Henning Fröschle über den Kreisläufer, der auch von den gelungenen Zuspielen von Moritz Klenk, Matthias Fischer oder etwa Christoph Acker profitierte. Zu den Passgebern gesellte sich in der Schlussphase zudem der Abwehrspezialist Daniel Frank, der nach einer Roten Karte gegen Lukas Lehmkühler auch in der Offensive gebraucht wurde.

Mit der 27:30-Niederlage konnte Henning Fröschle am Ende dennoch gut leben. „Wir hatten eine sehr schlechte Chancenauswertung. In der kurzen Trainingswoche versuchen wir jetzt, an den Kleinigkeiten zu arbeiten, die gefehlt haben“, sagte der Übungsleiter. Das zweite Duell am Donnerstag wird darüber entscheiden, ob die Schmidener Handballer nach einer langen Saison den Aufstieg bejubeln dürfen, oder ob sie auch in der nächsten Runde in der fünftklassigen Württemberg-Liga antreten werden. „Die Chancen stehen 60:40 für den TSV Blaustein. Es ist aber auch möglich, dass wir mit vier Toren gewinnen“, sagte Henning Fröschle und fügte an: „Ich bin optimistisch!“ Zählen kann der Schmidener Trainer im Rückspiel auch auf den Rückkehrer Sebastian Stump – und auf den treffsicheren Kreisläufer Jan Hellerich. TSV Schmiden: Maximilian Baldreich, David, Kirr – Hellerich (9), Fischer (6), Klenk (3), Acker (2), Lehmkühler (2), Frank (2), Crone (2), Engelhart (1), Müller, Fabian Baldreich, Bürkle.