Rhein-Neckar-Löwen-Coach Nikolaj Bredahl Jacobsen. Foto: Bongarts

Die Rhein-Neckar Löwen sind nach dem Sieg gegen Wetzlar weiter ohne Punktverlust in der Handball-Bundesliga. Melsungen muss sich mit einem Remis begnügen. Fünf Rote Karten in vier Spielen zeugen von hartem Kampf um den Klassenverbleib und um internationale Plätze.

Leipzig - Das war knapp für die Rhein-Neckar Löwen: Erst mit Vollgas-Handball in der zweiten Halbzeit hat der Spitzenreiter im Top-Spiel der Handball-Bundesliga seine erste Saisonniederlage verhindert. Das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen gewann am Sonntag sein Heimspiel gegen den Tabellenvierten HSG Wetzlar mit 26:18 (10:11). Vor allem dank der zehn Tore von Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer bleibt der Tabellenerste damit als einziges Team der Liga auch nach elf Spieltagen ohne Punktverlust. Vor 9606 Zuschauern in der SAP-Arena warf Maximilian Holst sechs Tore für die HSG Wetzlar, die bis zum 14:16 (41.) mit einem Erfolg liebäugeln konnte.

Zuvor hatte MT Melsungen den Sprung auf den zweiten Platz verpasst. Die Hessen gaben beim SC Magdeburg einen Vier-Tore-Vorsprung aus der Hand und mussten mit einem 28:28 (15:14) zufrieden sein. Magdeburgs Robert Weber verhinderte mit seinem achten Treffer durch einen Siebenmeter mit der Schlusssirene den Sieg für Melsungen und die drohende zweite Heimniederlage für den Tabellenneunten.

Derweil hat nach elf Spielen nun auch der TuS N-Lübbecke seinen ersten Saisonpunkt gewonnen. Gegen Aufsteiger SC DHfK Leipzig vergab das Schlusslicht jedoch kurz vor Ende noch den Sieg und musste sich mit einem 24:24 (11:8) begnügen. Weiter auf dem Vormarsch ist nach dem vierten Sieg in Serie der HSV Hamburg, der den Bergischen HC in dessen Halle mit 29:27 (16:12) bezwang.

„Auch wenn wir heute hätten gewinnen müssen, so bin ich stolz auf meine Jungs, denn sie haben unglaublich gekämpft. Wir haben gefühlt sehr lange Zeit in Unterzahl gespielt, das macht die Verteidigung nicht einfach“, analysierte Lübbeckes Trainer Goran Suton.

Stuttgart holt Auswärtspunkt

Gleich drei seiner Spieler mussten nach Roten Karten vorzeitig vom Feld: Tim Remer (38.), Vuk Lazovic (55.) und Vuko Borozan (57.). Dennoch zeigte der TuS seine beste Saisonleistung, während Leipzig wieder an die schwachen Auswärtsauftritte vom Start der Spielzeit anknüpfte. „Bei dieser Angriffsleistung waren wir für ein Auswärtsspiel mit drei Toren Rückstand zur Pause noch gut bedient“, meinte DHfK-Coach Christian Prokop.

Eine Rote Karte musste auch der HSV Hamburg verkraften. Torhüter Johannes Bitter erhielt den Feldverweis bereits in der 15. Minute wegen eines Fouls außerhalb des Torraumes. Das aber brachte die Gäste nicht aus dem Konzept. Besonders über die Außen gelangen die vorentscheidenden Treffer. Der Bergische HC kämpfte zwar verbissen, hatte dem strukturierten Auftritt der Schützlinge von Trainer Michael Biegler aber nicht viel entgegenzusetzen. Als dann auch noch der BHC-Österreicher Viktor Szilagyi drei Minuten vor dem Ende die Rote Karte gezeigt bekam, war die Partie gelaufen.

Einen Auswärtspunkt holte TVB Stuttgart beim 28:28 (14:15) beim ThSV Eisenach. Ähnlich wie Leipzig egalisierten die Schwaben dabei einen Zwei-Tore-Rückstand in den letzten Sekunden. In einem Mittelfeldduell gewann die TSV Hannover-Burgdorf mit 29:24 (14:8) gegen den VfL Gummersbach.