Unterschiedliche Ausgangslagen im Rennen um den Nichtabstieg: Stuttgarts Dani Fernandez, Bietigheims Jonathan Fischer und Erlangens Christopher Bissel. Foto: Pressefoto Baumann

Wer muss im Handball in die zweite Liga? Die SG BBM Bietigheim, der HC Erlangen – oder doch noch der TVB Stuttgart. Am Sonntag ist der Showdown – wir schauen auf die Ausgangslage.

Im Laufe der Saison gleicht der Spielplan der Handball-Bundesliga einem wahren Flickenteppich – zwischen Mittwoch und Montag geht es häppchenweise voran. Doch zum finalen Showdown ist damit Schluss, am Sonntag werden alle neun Partien zeitgleich um 15 Uhr beginnen. Und das ist gut so. Schließlich geht es an der Spitze nicht nur um den Titel, sondern im Tabellenkeller um den zweiten Absteiger neben dem SC Potsdam.

 

Mittendrin statt nur dabei: der Aufsteiger SG BBM Bietigheim, der HC Erlangen – und der TVB Stuttgart. Wir blicken auf die Ausgangslage der drei Clubs.

SG BBM Bietigheim Das Team des Trainers Iker Romero hat den Vorteil, einen Punkt vor den beiden Kontrahenten zu liegen. Dazu hat die SG noch das um drei Tore bessere Torverhältnis als der TVB. Von den vergangenen fünf Partien hat die Mannschaft um Kapitän Paco Barthe nur zwei verloren, holte gegen die SG Flensburg-Handewitt einen überraschenden Punkt, rang den TVB nieder und verschaffte sich durch den deutlichen Sieg in Leipzig am Mittwoch diese Ausgangslage. Das alles könnte für Euphorie sorgen, doch es gibt ein großes „Aber“. Die Bietigheimer haben am letzten Spieltag die mit Abstand schwerste Aufgabe vor der Brust – das Duell mit dem noch amtierenden Meister SC Magdeburg, der noch Chancen auf die Titelverteidigung hat. Klar ist: Bei einem Sensationssieg bleibt die SG sicher drin, holt sie einen Punkt, darf der TVB nicht mit mehr als drei Toren Unterschied gegen den SC DHfK Leipzig gewinnen. Kleine Fußnote: Im Falle von gleicher Punktzahl und Tordifferenz entschiede der direkte Vergleich, der an Bietigheim ginge. Bei einer Bietigheimer Niederlage mit mehr als drei Toren Unterschied wäre der Klassenverbleib nur sicher, wenn der TVB und der HC Erlangen ihre Spiele verlieren.

TVB Stuttgart Die Stuttgarter sind durch die so bittere wie ärgerliche Last-Second-Niederlage am Donnerstag in Göppingen (27:28) auf den vorletzten Platz abgerutscht – haben aber die vermeintlich leichteste Aufgabe vor der Brust. Die Mannschaft empfängt in der Porsche-Arena den SC DHfK Leipzig, der am Mittwoch gegen die SG BBM den Eindruck erweckte, als habe er mit der Saison bereits abgeschlossen. Ob das am Sonntag auch der Fall sein wird? Darauf sollte der TVB besser nicht setzen, „sondern ein letztes Mal aufstehen und nochmals alles in die Waagschale werfen“, wie Trainer Jürgen Schweikardt betont.

Klar ist, der TVB braucht mindestens einen Punkt. In diesem Fall müsste die SG BBM Bietigheim gegen den noch mit Titelchancen anreisenden SC Magdeburg mit mindestens vier Toren Differenz verlieren. Im Fernduell mit dem HC Erlangen macht dem TVB das deutlich schlechtere Torverhältnis zu schaffen. Er kann nur vorbeiziehen, wenn die Franken patzen. Warum es überhaupt so weit gekommen ist für den TVB? „Wir haben die beiden direkten Duelle zu Hause gegen Erlangen und Bietigheim verloren, deshalb stehen wir jetzt da, wo wir sind“, sagt Schweikhardt. Am Donnerstagabend im Derby bei Frisch Auf sorgten dann erst eine ganz schwache erste Hälfte und dann ein schläfriges Abwehrverhalten beim Stand von 27:27 und nur noch sechs Sekunden auf der Uhr dafür, dass der TVB auch in diesem Kellerduell ohne Punkte blieb. Selbst der interne Trainer-Wechsel in der Familie von Michael zu Jürgen Schweikardt (der auch Geschäftsführer ist) hat letztendlich nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

HC Erlangen Im Rennen mit den schwäbischen Kontrahenten könnten die Franken der lachende Dritte sein. Der HCE hat gegenüber den beiden Konkurrenten das klar beste Torverhältnis als Trumpf. Dennoch steigt der HCE ab, wenn er selbst bei der HSG Wetzlar verliert und der TVB mindestens unentschieden spielt. Allerdings gilt für den Gegner der Erlanger am Sonntag ähnliches wie für die Leipziger. In den vergangenen fünf Spielen holte die HSG (Platz 14) nur einen Punkt. Bei einem Sieg bleibt der HCE sicher drin, wenn die SG BBM nicht gegen den SC Magdeburg gewinnt.

Abstiegskampf Bundesliga

SG BBM Bietigheim
15. Platz, 17 Punkte, -137 Tore, Heimspiel Magdeburg.

HC Erlangen
16. Platz, 16 Punkte, -102 Tore, Auswärtsspiel Wetzlar.