Dominik Klein (Mitte) vom THW Kiel freut sich über sein Comeback nach neun Monaten Verletzungspause. Foto: dpa

Während die Rhein-Neckar Löwen weiter Konstanz vermissen lassen, meldet sich Rekordmeister Kiel mit einem Last-Minute-Sieg zurück. Frisch Auf Göppingen kann sich nach einem Sieg beim TBV Lemgo in der Tabelle weiter nach oben arbeiten.

Leipzig - Diese Pleite tat weh. Nur drei Tage nach der meisterlichen Gala bei der SG Flensburg-Handewitt sind die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Champions-League einmal mehr an sich selbst gescheitert. Der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter erlitt am Samstag bei Pick Szeged eine 24:30 (12:14)-Schlappe. Rekordmeister THW Kiel meldete sich hingegen zurück. Nach zuletzt drei sieglosen Spielen in Serie kamen die Norddeutschen in der Königsklasse gegen den ungarischen Titelträger MKB Veszprem am Sonntag zu einem 25:24 (11:12)-Heimsieg.

Das entscheidende Tor für den THW erzielte sieben Sekunden vor Schluss Dominik Klein, der neun Monate nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback gab. Mit 11:9 Punkten bleibt Kiel Tabellen-Vierter der Gruppe A. Bester Werfer der „Zebras“ war vor 10 015 Zuschauern Marko Vujin mit acht Treffern. Für Veszprem erzielte Laszlo Nagy sieben Tore.

Für die Löwen kann die dritte Champions League-Niederlage noch unerfreuliche Folgen haben: Ebenso wie der Gruppensieg ist auch Platz fünf und damit ein Achtelfinal-Duell mit einem der Titelanwärter Paris St. Germain, MVM Veszprem, THW Kiel oder SG Flensburg-Handewitt möglich.

„Genau das wollten wir mit einem Sieg in Szeged eigentlich verhindern“, grummelte Trainer Nikolaj Jacobsen trotz des vorzeitig gesicherten Achtelfinaleinzugs. Nach dem 30:25 im Hinspiel haben die Löwen auch noch den direkten Vergleich mit den Ungarn verloren. „Das ärgert mich am meisten“, gestand Jacobsen. Mit jeweils 13 Punkten liegen beide Teams momentan auf Rang drei in Gruppe B.

Euphorisiert vom 32:25 beim Verfolger Flensburg wollten die Rhein-Neckar Löwen auch in Szeged ihre Titelreife nachweisen. Das misslang gründlich. „Wir haben zu viele Chancen ausgelassen, zu viele technische Fehler gemacht und im Rückraum nicht das gezeigt, was wir können. Solch eine Leistung ist nach dem Auftritt zuvor in Flensburg nicht erklärlich“, kritisierte Teammanager Oliver Roggisch.

Während die Königsklasse bis zum Februar pausiert, müssen die Löwen nun in der Bundesliga und im DHB-Pokal zu Konstanz finden. Vor dem vorweihnachtlichen Gipfeltreffen am 23. Dezember bei Titelverteidiger THW Kiel sind die Mannheimer in der Meisterschaft gegen den VfL Gummersbach und bei HBW Balingen-Weilstetten sowie im Pokalviertelfinale gegen MT Melsungen gefordert. „Wir werden noch einmal Vollgas geben“, versprach Roggisch.

Wichtige Siege in der Meisterschaft haben unterdessen der SC Magdeburg und Frisch Auf Göppingen gefeiert. Die Magdeburger gewannen am Ende mit Hängen und Würgen das Ost-Duell gegen den ThSV Eisenach mit 27:24 (17:8), nachdem sie bereits auf 20:9 (36.) enteilt waren. Auf Rang acht verbesserte sich Göppingen nach einem klaren 35:25 (15:10) beim TBV Lemgo. Gummersbach gewann ebenso souverän mit 34:21 (18:10)-Sieg gegen den Bergischen HC und ist nun Neunter.