Es war ein harter Kampf für Lurchi-Kapitän Christopher Tinti (links) und sein Team um die zwei Punkte gegen den TVS 1907 Baden-Baden. Foto: Peter Mann / PM Pressefoto/Peter Mann

Mit dem 31:29 (16:13) über den TVS 1907 Baden-Baden holen sich die Lurchis den vierten Heimerfolg in Serie. Lobende Worte aber fehlten.

Der TVS 1907 Baden-Baden sei unangenehm zu bespielen hatte Lurchi Chef-Trainer Alexander Schurr vorhergesagt. Und die Gäste aus Baden waren für die Drittliga-Handballer des SV Kornwestheim vor allem in der zweiten Halbzeit mühsam zu bespielen, was allerdings hauptsächlich an den eigenen technischen Fehlern lag. Am Freitagabend musste die Truppe um Kapitän Christopher Tinti somit bis in die Schlusssekunden kämpfen, um nach 60 Minuten den vierten verdienten Heimerfolg in Serie mit 31:29 zu feiern.

 

Die Euphorie der SVK-Spieler und dem Coach über den Sieg gegen das Tabellenschlusslicht direkt nach dem Spiel hielt sich deshalb in Grenzen. „Es war ab der zweiten Spielhälfte ein offenes Duell“, sagte Schurr in der Pressekonferenz nüchtern und ergänzte enttäuscht: „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“ Letztere Aussage betraf allerdings auch die Schiedsrichter, die die Regie der Partie führte. Beiden Mannschaften fiel es sichtlich schwer sich auf die – oftmals unverständliche - Spielführung der Herren in orange einzustellen.

Kein idealer Nikolausabend für die Lurchis

Ideal verlief der Nikolausabend für die Hausherren in der Hölle Ost also nicht. Gerne hätten die Blauen die zwei Punkte einfacher und vor allem deutlicher auf ihrem Konto notiert. Wonach es nach den ersten 20 Minuten auch noch aussah. Den Kornwestheimern gelang es, sich gut freizuspielen und die ersten Treffer zu landen. Bereits nach fünf Minuten stellten die Badener auf ihr 7 gegen 6 - Spiel um. Das störte den Gastgeber nicht. Im Gegenteil, die Defensivarbeit funktionierte sehr gut. Die Lurchis agierten agil und kompakt und ließen den Gästen selten Freiräume. Mit schnellen Kontern und Steels gelang es den Lurchis sich die Treffer gekonnt herauszuarbeiten.

Der Einsatz und das Teamwork der Schurr-Sieben zahlten sich von Minute zu Minute mehr aus. Zu Beginn der 20. Spielminute landete Marco Lantella – nach einem weiten Wurf nach vorne - seinen vierten Treffer zur 12:6-Führung. Die Gäste zeigten sich bei ihren Angriffen hingegen oftmals ratlos. Und der Schurr-Sieben gelang es immer wieder, diese Angriffe sauber zu unterbrechen und zu stoppen. Dann allerdings schlich sich bei den Hausherren eine Phase mit zu vielen Fehlwürfen und technischen Fehlern ein. In der Offensivarbeit konnten die Lurchis nicht mehr überzeugen und die Akteure aus Baden nutzen dies aus. Beim 12:9 legte Schurr die grüne Karte auf den Tisch als den Blauen fünf Minuten land kein Treffer mehr gelungen war. Es dauerte noch weitere 60 Sekunden bis endlich Finn Joneleit zum 13:10 nachlegen konnte. Doch der Tabellenletzte hatte nun Lunte gerochen. Baden-Baden blieb dran, der SVK riskierte zu viel. Im 1-gegen-1 zeigten sich nun ebenfalls die Gäste stärker. Ein Halbzeitstand von 16:13 war das Fazit nach 30 Minuten, wobei die Lurchis es leider einfach versäumt hatten, den Abstand zu vergrößern.

Spiel gegen das Schlusslicht war lange offen

In die zweite Spielhälfte starteten die Teams recht wild. Die Kornwestheimer kämpften weiter mit selbst verschuldeten Fehlern und machten sich dadurch das Leben schwer. In der 39. Spielminute gab es einen Schreckmoment, als Kazmeier vom Feld humpelte. Drei Minuten später konnte Kaze aber wieder einen Siebenmeter zum 22:18 verwandeln und weiterspielen.

Das Kellerkind aus Baden blieb hartnäckig und kämpfte. SV-Spielemacher Jan Reusch bewies immer wieder sein grandioses Auge, um wichtige Treffer zu landen und das Spiel zu lenken. Auch Kapitän Tinti zeigte sich in Angriff und Abwehr als wichtige Stütze. Keineswegs nahm die Schurr-Sieben die Partie auf die leichte Schulter. Trotzdem gelang es den Gästen das Momentum auf ihre Seite zu drehen. In der 50. Minute fiel der 24:25-Anschlusstreffer der Badener, kurz darauf der 25:25-Ausgleich. Die Begegnung war nun wieder offen. Dementsprechend entwickelte sich die Crunch-Time zu einer recht hitzigen Phase.

Beim 28:28 vier Minuten vor Spielende, gelang Kazmeier nach einem Treffer des Kapitäns die Anzeige auf 30:28 zu stellen. Lantella stellt in der 60. Minute auf 31:29. Den letzten Gegenangriff parierte wieder einmal Keeper Jan Tinti. So war das Endergebnis von 31:29 Toren fix. Zwei äußerst wichtige Punkte und ein verdienter Sieg der Hausherren, bei dem sie in den Schlussminuten die mentale Stärke und das Vertrauen ineinander unter Beweise stellen konnten.

SV Kornwestheim: J. Tinti, Henke – Schreiner, Reusch (3), Taafel, Keil, Zeppmeisel (3), Kugel, Kazmeier (9/4), C.Tinti (4), Lanig (1), Lantella (7), Luithardt, Selinka, Bahmann, Joneleit (4).