Fabian Schulz (links) und Oberbürgermeister Roland Klenk freuen sich auf den Hand-in-Hand-Spendenlauf. Foto: Pauline Strempel

Normalerweise zieht der Hand-in-Hand-Event in Leinfelden-Echterdingen Massen an. Was die Veranstalter aus 2020 gelernt haben.

Leinfelden - Digitaler Livestream, Helpdesk, Tracking-App – die Vorbereitung für die digitale Umsetzung des Hand-in-Hand-Laufs ist in vollem Gange. Vor Kurzem fand ein Testlauf mit 100 Personen statt, um die Hand-in-Hand-App „auf Herzen und Nieren zu prüfen“, so schreibt der Verein auf seiner Instagram-Seite. Früh hätten sie angefangen, Ideen dafür zu sammeln. „Auch Corona konnte dem Hand-in-Hand-Lauf keinen Stein in den Weg legen“, meint Oberbürgermeister Roland Klenk, der Schirmherr des Laufs ist. Der Spendenlauf ist am 24. Juli.

Laut dem Veranstalter ist der Spendenlauf das inzwischen größte Sportevent Leinfeldens. Menschen begegnen sich und laufen für einen guten Zweck. Im Jahr vor Corona liefen 1772 Sportlerinnen und Sportler für Spendengelder, circa 3500 Besucher fieberten mit. Ein Rekordwert. Im vergangenen Sommer musste der Lauf coronabedingt das erste Mal digital stattfinden. Mehr als 1000 Teilnehmer ließen sich auf der registrieren.

Das führte laut Fabian Schulz, Veranstalter des Laufs, zu Gesamteinnahmen in Höhe von 55 000 Euro. „Wir hatten unsere Erwartungen runtergeschraubt. Aber letzten Endes war der Einbruch kaum spürbar“, sagt Schulz. Insgesamt seien in den vergangenen acht Jahren circa 300 000 Euro Spendengelder erlaufen worden.

Ursprünglich war eine hybride Version geplant

Sie hätten gehofft, eine hybride Form der Veranstaltung anbieten zu können. Ein Teil hätte in Präsenz im Sportzentrum in abgespeckter Form stattfinden können. Das heißt, mit begrenzter Zuschauer- und Teilnehmerzahl und Abstandsregeln. Aufgrund der Corona-Verordnungen, die eine solche Veranstaltung nicht zulassen, hätten sich die Veranstalter dagegen entschieden. „Außerdem lebt der Spendenlauf von den Begegnungen der Menschen und den zusätzlichen Attraktionen. All das hätte es in diesem Jahr nicht geben können. Wir wollten den Charakter des Laufs nicht verfälschen“, erklärt Schulz.

Dafür hätte Novatec, Hauptsponsor des Laufs, die schon im vergangenen Jahr verwendete Hand-in-Hand-App weiterentwickelt. „Das war eine ziemliche Herausforderung, weil die App so programmiert werden musste, dass jeder seinen eigenen Sponsor mitbringen kann und frei ist in der Spendengestaltung“, meint Schulz. Einen Mindestbetrag an Spendengeldern gibt es nicht. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr gebe es diesmal die Möglichkeit für Nicht-Smartphone-Nutzer, mitzulaufen. Insbesondere Kinder oder ältere Menschen können sich bei einem anderen Läufer registrieren. Zudem sei das Tracking optimiert worden, sodass auch in Waldgegenden mit schlechtem Signal gelaufen werden kann. Erhältlich ist die App im Play- und Apple-Store ab Anfang Juli.

Veranstalter bittet um Spenden

„Dieses Jahr haben wir wieder niedrige Erwartungen, einfach weil schwer greifbar ist, wie viele Menschen teilnehmen“, so Schulz. Normalerweise melden sich die Menschen weit im Voraus an, um früh loslaufen zu können. Da der Lauf digital stattfindet, gibt es keine Startnummernvergabe. Viele melden sich erst am Vortag an. Mangels Werbemöglichkeiten hätte der Veranstalter die Sponsoren dieses Jahr gebeten, zu spenden, statt zu sponsern. Verwendet werden die Spendengelder für den Bau eines Elternapartments im Kinderhospiz. „Wir freuen uns, dass wir das Kinderhospiz auch in Corona-Zeiten unterstützen können. Am Ende zählt jeder Euro“, meint Schulz. Die digitalen Ideen will Hand in Hand in Zukunft beibehalten. Neben der Veranstaltung im Sportzentrum soll es möglich sein, ortsunabhängig mitzulaufen.