Wer einige Tage zu Hause bleiben muss, weil er unter dem Verdacht steht, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, braucht Lebensmittel die länger haltbar sind. Foto: picture alliance / dpa/Henning Kaiser

Wie muss ich ausgerüstet sein, wenn ich das Haus nicht verlassen darf? Der Bund gibt Tipps im „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notfallsituationen“. So lassen sich auch Hamsterkäufe vermeiden.

Stuttgart - Die Corona-Fälle im Land mehren sich. Kontaktpersonen stehen nun unter häuslicher Quarantäne. Ungeachtet der Frage, wie sich die Situation im Land entwickelt, stellt sich für betroffene Menschen die schlichte Frage: Wie muss ich ausgerüstet sein, wenn ich das Haus nicht verlassen darf?

Wer unter Quarantäne gesetzt wird, braucht Hilfe von außen. Verwandte oder Freunde können Infizierte mit Lebensmitteln versorgen, in dem sie sie vor die Tür stellen. Mit ihnen sollten (potentiell) Erkrankte auch über Telefon oder die sozialen Medien in Kontakt bleiben. Das Robert-Koch-Institut verweist auf Angebote wie das Seelsorgetelefon und rät dazu, Sport zu treiben, um fit zu bleiben und negativen Stress abzubauen.

Vorrat an Hygienartikeln nicht vergessen

Doch was, wenn man Freunde oder Nachbarn nicht um Hilfe bitten kann oder will? Wer selbst vorsorgen will, der braucht zunächst eine Bevorratung mit Essen und Trinken. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geht davon aus, dass der Mensch zwei Liter Wasser pro Tag braucht. In einem 10-Tage-Vorrat sollten nach BBK-Empfehlung dreieinhalb Kilogramm Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis und Getreideprodukte vorhanden sein, ferner vier Kilogramm Gemüse und Hülsenfrüchte, zweieinhalb Kilogramm Obst und Nüsse, 2,6 Kilogramm Milch / Milchprodukte, eineinhalb Kilogramm Fisch, Fleisch, Eier / Volleipulver und 357 Gramm Fette und Öle. Nicht näher bestimmt ist die Menge an Produkten wie Zucker, Marmelade, Schokolade, Fertiggerichte, Hartkeksen und Salzstangen.

Zudem sollte man an ausreichend Seife, Waschmittel, Zahnpasta, Feuchttücher und Toilettenpapier denken. „Es sollte nichts nass abgewischt werden“, rät das BBK.

In der Hausapotheke müssen vom Arzt verschriebene Medikamente enthalten sein, ferner Mittel gegen Dinge, die man für kurze Zeit selber behandeln kann (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Insektenstiche und Sonnenbrand) sowie medizinische Ausstattung wie Fieberthermometer, Pinzette, Verbandsmaterial.

Wenn auch noch Strom und Wasser ausfallen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat natürlich auch Ratschläge für das absolute Katastrophenszenario, dei dem elementare staatliche Funktionen wie die Strom- und Wasserversorgung ausfallen – ein kaum realistisches Szenario in der Coronavirus-Krise. Betroffene sollten zum Beispiel beachten, dass die gelagerten Lebensmittel auch ohne Kühlung länger haltbar sein müssen.

Wenn die Heizung ausfällt, setzt man auf Kohle, Holz und Briketts, um Wärme zu erzeugen. Sie sollte man im Fall der Fälle ebenso in ausreichender Menge vorhalten wie Kerzen, Taschenlampen, Streichhölzer und Batterien.

Ausnahmsweise Bargeld im Haus haben

Sollte sich abzeichnen, dass auch noch die Wasserversorgung zusammenbricht, ist es ratsam, „Wasser in allen verfügbaren größeren Gefäßen zu sammeln“, wie es im Notfallvorsorge-Ratgeber heißt. Vorgeschlagen werden Badewanne, Waschbecken, Eimer, Töpfe und Kanister. Entkeimungsmittel sichern eine längere Haltbarkeit des Wassers.

Um sich über die aktuelle Sicherheitslage informieren zu können, ist es empfehlenswert, Akkus an Computern und Telefonen (mobil und Festnetz) geladen zu haben. Bei einem Stromausfall funktionieren auch Geldautomaten nicht, daher ist für alle Fälle eine ausreichende Bargeldvorsorge angebracht.

Kontakt mit der Außenwelt halten

Das BBK empfiehlt auch, alle wichtigen Dokumente (etwa Familienurkunden, Verträge, Ämterbescheide) griffbereit in einer Tasche vorrätig zu haben.

Das BBK und Bonner Hilfsorganisationen wollen demnächst ein Notfallkochbuch herausbringen. Letzte Woche startete ein Wettbewerb, bei dem Bürger Rezepte für Gerichte einreichen sollen, die sich ohne elektrische Kochgelegenheit zubereiten lassen.