Jurij Hilkevitsch, Leiter des Karneval Megastores in Wernau, kennt sich aus mit den Gruselgestalten zu Halloween. Foto: Markus Brändli

An Halloween haben Gruselgestalten wieder Hochkonjunktur: Bei einem großen Kostümhandel in Wernau kennt man die Trends für das Fest des Grauens.

Schon bald werden grausige Gestalten und blutrünstige Monster den Kreis Esslingen heimsuchen. Denn Ende Oktober ist Halloween und das wird auch hierzulande immer beliebter. Neben Hexen, Geistern und Vampiren dürften in diesem Jahr noch ganz andere Horrorfiguren auf den Plan treten – so zumindest die Prognose des Wernauer Kostümspezialisten Jurij Hilkevitsch.

 

Hilkevitsch ist der Leiter des deutschen Standorts des Karneval Megastores, der seinen Sitz in Wernau hat. Er ist seit 2012 bei dem Kostümhandel beschäftigt und hat daher einen Überblick über die Trends in der Branche. In diesem Jahr dürften ihm zufolge neben den üblichen Verkleidungen vor allem Figuren aus den Netflix-Serien „Squid Game“ und „Wednesday“ angesagt sein.

Kostümhandel im Kreis Esslingen: Halloween-Trends aus Netflix-Serien

Bei „Squid Game“ handelt es sich um eine südkoreanische Serie, bei der Hunderte Menschen zu einem mysteriösen Überlebenswettkampf eingeladen werden. Bei traditionellen Kinderspielen riskieren sie für ein hohes Preisgeld ihr Leben und werden dabei von maskiertem Personal bewacht. Besonders die Spielwächter und der mysteriöse Spielleiter der Horrorshow in ihren unverkennbaren Anzügen dürften von manch Halloween-Fan als Kostümvorbild genutzt werden. Auch Wednesday Addams, die Hauptdarstellerin der Comedy-Horrorserie „Wednesday“, könnte als Vorlage dienen.

Jurij Hilkevitsch hat seinen Kostümhandel in Wernau bereits für Halloween dekoriert. Foto: Markus Brändli

Laut Hilkevitsch sind Vampire, Zombies und Hexen an Halloween immer gefragt. „Aber gewisse Filme hinterlassen auch immer wieder ihre Spuren bei den Kostümen“, erzählt er. So habe etwa die Horrorfilmreihe „Terrifier“ vor einigen Jahren den Horror-Clown als Kostüm für Halloween inspiriert. „Aber Halloween ist vor allem in Europa ein Gruselthema“, sagt Hilkevitsch. In den USA hingegen würden die Leute zu dem Anlass ganz unterschiedliche und längst nicht nur düstere Verkleidungen anlegen.

Kostümgeschäft in Wernau nimmt erst kurz vor Halloween Fahrt auf

Noch ist es knapp zwei Wochen hin bis zu dem Grusel-Event am 31. Oktober. Das Geschäft mit den düsteren Kostümen ist laut Hilkevitsch zwar bereits angelaufen, aber so richtig Fahrt aufnehmen werde es wohl erst kurz vor Halloween. „Wir stellen fest, dass die Leute immer später ihre Verkleidungen kaufen“, sagt der Leiter des Wernauer Kostümhandels. In der Woche vor Halloween bearbeite seine Firma dann an Spitzentagen zwischen 5000 und 6000 Bestellungen für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Hilkevitsch vermutet, dass einige Kunden vielleicht zunächst bei chinesischen Billig-Anbietern bestellen, die mit ihren Dumpingpreisen die Branche aufmischten. Wenn sich kurz vor der Gruselnacht abzeichne, dass die Ware Gefahr laufe, nicht rechtzeitig anzukommen, würden dann doch wieder viele auf heimische Anbieter setzen. Gerade wegen der ganz kurzfristigen Käufer biete sein Unternehmen neuerdings auch sogenanntes Click & Collect an: Die Kunden könnten online bestellen und die Ware dann kurz darauf im Stammhaus in Wernau abholen.

Doch auch wenn Halloween in Deutschland immer wichtiger werde – mit Fasching oder Karneval sei es nicht vergleichbar. Das Kostüm-Event im Frühjahr sei bei Weitem das Wichtigste im Jahr für seine Branche – allein sein Unternehmen bearbeite in der sogenannten fünften Jahreszeit an Spitzentagen bis zu 15 000 Bestellungen.