Süße statt saure Filmunterhaltung zu Halloween gefällig? Dann sollten diese Streifen ganz oben auf der Liste zum Fest des Schreckens stehen.

Die Freunde sind für einen launigen DVD-Abend zum Fest des Schreckens schon eingeladen und ihre Nackenhaare sollen am besten stehende Ovationen geben? Die dafür perfekten Filme im Sumpf an grausigen B-Movies und Grusel-Schlaftabletten zu finden, ist nicht immer einfach. Mit den folgenden Schockern wird aus dem Halloween-Abend aber bestimmt kein Schnarchfest - versprochen!

"Die Fliege" mit Jeff Goldblum gibt es hier zu sehen - wenn Sie den dafür nötigen Magen haben!

Frischfleisch

Auch das Horror-Genre schläft nicht. Zwar wird es immer schwieriger, innovative Mittel und Wege zu finden, das Publikum zu schocken, unmöglich ist es aber nicht, wie diese Streifen beweisen. Da wäre etwa der Film "It Follows", in dem eine fremde Macht auf nervenaufreibend langsame Art Jagd auf sexuell aktive Jugendliche macht - die ultimative Sexual-Krankheit, wenn man so will. Nach dem Film überlegt man sich glatt, das Zölibat abzulegen - zumindest aber ertappt man sich dabei, Passanten mit anderen Augen zu sehen.

Weltlicher Schrecken wartet in "Don't Breath" auf die Horror-Fans. Darin brechen drei junge Menschen in das Haus eines blinden Kriegsveteranen ein, um ihn von seiner Habe zu trennen. Doch der erweist sich als erstaunlich wehrhaft - und erschreckend blutrünstig. Der neueste Film, der einem nicht nur eine schlaflose Nacht bereiten dürfte, ist "Hereditary". Der Streifen mit Toni Collette hat zwar einen gemächlichen Start, was der Film aber in seiner letzten halben Stunde abfeuert, ist pures Albtraum-Material.

Klassiker für alle Todeslagen

Es gibt eine Handvoll Horrorfilme, die derart berühmt-berüchtigt sind, dass selbst Genre-Verächter sie zumindest vom Namen her kennen. Wer also zu Halloween ausnahmsweise seinen Mut vor dem Bildschirm beweisen will, könnte in einem Abwasch noch ein paar Bildungslücken schließen. Wie wäre es beispielsweise mit "Der Exorzist", einem Film, der zur Zeit seiner Entstehung (1973) für helle Aufregung sorgte - und dafür zwei Oscars einfuhr? Auch heute noch hat der Streifen von William Friedkin nichts von seiner ekligen Faszination verloren.

Apropos Ekel: Wem es nichts ausmacht, für den Rest des Tages keinen Appetit mehr zu haben - auch eine Möglichkeit, den Süßigkeiten zu widerstehen - der sollte sich David Cronenbergs Bodyhorror-Fest "Die Fliege" einverleiben. Der Film mit Jeff Goldblum und Geena Davis verbindet blankes Grauen mit einer abstoßenden Mutation und - ob man es glaubt oder nicht - einer tragischen Liebesgeschichte, bei der einem das "Monster" doch glatt leidtut. Und das ebenfalls Oscar-prämiert ("Bestes Make-up").

Wer lieber einen modernen Klassiker schauen will, sollte sich mal wieder die "Scream"-Reihe gönnen. In bester Slasher-Manier wird darin ein Teenie nach dem anderen gemeuchelt - möglichst kreativ und selbstredend möglichst blutig. Wer in Zeiten von "Walking Dead" trotzdem nicht genug von Zombies bekommen kann, hat dagegen die Qual der Wahl. Lieber die Original-Filme von George Romero schauen (etwa "Dawn of the Dead" aus dem Jahr 1978), oder stattdessen das ebenfalls sehr gelungene Remake aus dem Jahr 2004 mit demselben Namen, aber ungleich flinkeren Monsterkannibalen.

Punktlandung

Es gibt Horrorfilme. Es gibt Filme, die an Halloween spielen - und es gibt "Halloween - Die Nacht des Grauens" von John Carpenter. Natürlich darf der Kult-Schocker aus dem Jahr 1978 nicht fehlen. Der Film ist quasi das "Dinner For One" für Halloween-Fans! Statt der unzähligen Fortsetzungen oder Reboots sollten Fans des Originals aber lieber in den brandneuen Kinofilm gehen, der seit 25. Oktober in den deutschen Kinos läuft. Der ist zwar auch nicht perfekt, fängt aber gekonnt die Atmosphäre des Originals ein.

Aber es gibt auch andere sehenswerte Streifen, die sich Halloween als Setting ausgesucht haben. Der launige Horrorfilm "Trick 'r Treat" etwa, der in mehreren episodenhaften Geschichten rund um das Kürbisfest zu schocken weiß. Auch der Fantasyfilm "Hocus Pocus" trägt sich in der Halloween-Nacht zu und lässt unter anderem Bette Midler und Sarah Jessica Parker als böse Hexen auf ihren Besen herumsausen. Das Beste: "Hocus Pocus" lässt sich auch ohne weiteres mit mutigen Nachwuchs-Monstern anschauen, FSK 12 macht's möglich. Und zum Schluss noch ein Außenseiter-Vorschlag: Auch "Donnie Darko" mit Jake Gyllenhaal spielt zu Halloween und hat das vielleicht gruseligste Hasenkostüm aller Zeiten hervorgebracht...

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Es muss auch nicht immer bierernst zu Halloween zugehen. Wer zwar nicht auf Horror verzichten, aber dennoch die Lachmuskeln strapazieren will, für den bieten sich Grusel-Komödien in allen Klamaukstufen an. Den ernstesten Unterton unserer Vorschläge hätte der Oscar-Film "Get Out" zu bieten, dem es neben Horror und Humor sogar gelingt, gekonnt Sozialkritik an den USA und latentem Rassismus zu üben. Aber auch "Cabin In The Woods" hat einiges zu bieten. Darin werden auf charmante Art und Weise die gängigsten Horrorfilm-Klischees veralbert und auf den Kopf gestellt.

Ähnliches gilt für den Film "Shaun Of The Dead", mit dem Simon Pegg seinen Durchbruch auf der Kinoleinwand feierte und es inzwischen sogar ins "Star Wars"-, "Star Trek"- und "Mission: Impossible"-Universum geschafft hat. Ein deutlich anderes Niveau (quasi keines) bietet die "Scary Movie"-Reihe, die die bekanntesten Horrorstreifen zu einem albernen Kalauerfest vermengt. Gerade in geselliger und mitunter bierseliger Runde genau das Richtige!