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Wegen der katastrophalen Auslastung der Halle müssen alle Mitarbeiter des Vermarkters gehen.

Ludwigsburg - Bis zu 7200 Menschen gehen in die im vergangenen Herbst eröffnete Halle - doch kaum einer will rein. Die katastrophal schwache Auslastung der Ludwigsburger Arena hat nun zu einen Kahlschlag im Hallenmanagement geführt.

Die Stadt Ludwigsburg hat die Konsequenzen gezogen und allen fünf Mitarbeitern der Betreibergesellschaft der Halle gekündigt, um die Verwaltung und die Vermarktung des Prestigeobjekts künftig mit Mitarbeitern des städtischen Forums am Schlosspark selbst in die Hand zu nehmen.

Kehren Rathausbesen besser? Kann mit Schnäppchenpreisen für eine Belebung gesorgt werden? Oder wird nicht doch ein neuer Hallenchef von außen benötigt? Als künftiger Arena-Manager wird der Konzertveranstalter Michael Scholz gehandelt, der unter anderem das Open-Air-Festival der Kreissparkasse in Ludwigsburg organisiert hat und mit seiner Agentur Pop-Größen wie Jan Delay sowie die Star-Geigerin Vanessa Mae unter Vertrag hat - ein Aufgebot, bei dem sich die Vermarkter der in der Krise steckenden Arena die Finger lecken würden.

Seit dem frühzeitigen Liga-Aus der Basketballer herrscht in der mit Hotel und Tiefgarage knapp 50 Millionen Euro teuren Großhalle gähnende Leere. Bis zum Jahresende sind lediglich drei Konzertveranstaltungen gebucht. Darüber hinaus problematisch ist, dass die mit 1,5 Millionen Euro einkalkulierten Namensrechte der Arena noch immer nicht verkauft sind und es bisher nur für drei der elf Firmenlogen unterm Dach auch einen Mieter gibt - wer will mit seinen Geschäftspartnern schon in eine Halle, in der selten etwas zu sehen ist? Insolvenzgerüchte machen die Runde, weil die Betreibergesellschaft durch die Flaute unter enormem Kostendruck steht.