Auch während der Bauzeit für das neue Bad sollen Schwimmerinnen und Schwimmer ihre Bahnen ziehen können. Foto: picture alliance/dpa/ Soeder

Von 2024 bis 2026 soll das alte Hallenbad durch einen Neubau ersetzt werden. Ein transportables Interimsbad könnte die Bauzeit überbrücken.

Zuffenhausen - In ihrer jüngsten Sitzung haben sich die Bezirksbeiräte in Zuffenhausen einmal mehr mit dem Thema Hallenbad beschäftigt. Klar ist, dass der Bezirk ein neues Bad am bisherigen Standort bekommen wird (wir berichteten). Bislang stand allerdings in den Sternen, was während der circa zweieinhalbjährigen Bauphase passiert, in der das alte Gebäude abgerissen und das neue gebaut wird. Nun zeichnet sich eventuell eine Lösung ab: Vertreter der Bäderbetriebe Stuttgart stellten Pläne für ein transportables Interimsbad vor, dessen Standort auf dem Kelterplatz liegen soll. Ob der Gemeinderat allerdings Geld dafür zur Verfügung stellt, entscheidet sich bei den aktuellen Haushaltsberatungen.

„Der Stadtbezirk bekommt ein ganz tolles Bad“

„Der Stadtbezirk bekommt ein ganz tolles Bad“, sagte Alexander Albrand, Chef der Bäderbetriebe Stuttgart. In der Tat hat man sich beim Gewinner des Realisierungswettbewerbs, dem Stuttgarter Architekturbüro Behnisch, eine Menge einfallen lassen: Es sind zwei getrennte 25-Meter-Becken vorgesehen. Für das Obergeschoss des Gebäudes ist eine Sauna mit Dachterrasse angedacht. Auch sieht der Siegerentwurf große, sich überlagernde Dachschollen vor. Die Badelandschaft darunter wird von einem Landschaftsraum umgeben, das gesamte Gebäude hat zahlreiche große Glasflächen, die viel Licht ins Innere lassen, aber auch Einblicke von außen erlauben. Als Baustoffe kommen unter anderem auch Holz und Recyclingbeton zum Einsatz. Der Haupteingang wird sich auf der Südseite befinden, auf der Ostseite soll es einen separaten Nebeneingang für Schulen und Vereine geben. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Das neue Hallenbad wird keine große Wasserrutsche bekommen. Dem Klimaschutz hingegen wird Rechnung getragen: Das Bad soll klimaneutral werden und den Plusenergiestandard erfüllen. Das alles hat natürlich seinen Preis, momentan geht man von 29 Millionen Euro aus. Die Finanzierung ist bereits in trockenen Tüchern. Mit den Arbeiten soll Anfang 2024 begonnen werden, öffnen könnte das Bad Mitte 2026. „Wir möchten den Zeitplan unbedingt einhalten, das Projekt steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste“, sagte Alexander Albrand.

Interimsbad als Überbrückungslösung

Bisher war noch nicht klar, ob die Zuffenhäuser während der Bauphase auf dem Trockenen sitzen müssen. Die Bäderbetriebe möchten dies verhindern und haben einen sehr ungewöhnlichen Lösungsvorschlag ausgearbeitet: Bis Ende 2023, also vor Beginn der Bauarbeiten, soll in Zuffenhausen ein transportables Interimsbad aufgestellt werden. Wenn der Zuffenhäuser Neubau fertig ist, könnte das Interimsbad nach Möhringen umziehen, danach eventuell noch nach Plieningen und Vaihingen. Das transportable Bad besteht aus diversen Einzelelementen. Es hat ein 25 Meter langes überdachtes Becken mit fünf Bahnen, die dazugehörigen Duschen, Umkleidekabinen, Toiletten und Geräteräume werden in Containern untergebracht. Das Becken besteht ebenfalls aus Modulen. Standort in Zuffenhausen könnte der Kelterplatz sein, also ganz in der Nähe des Hallenbads. Es ist vorgesehen, dass das Interimsbad sowohl von Schulen und Vereinen als auch von allen anderen Bürgern genutzt werden kann. Die Kosten für das Projekt belaufen sich laut aktuellen Schätzungen auf 6,3 Millionen Euro. Bei einer vorgesehenen Nutzungsdauer von insgesamt zehn Jahren wären das 630 000 Euro pro Jahr.

Die Zuffenhäuser Bezirksbeiräte gaben der Beschlussvorlage für den Neubau einstimmig ihr Votum. Ebenso begrüßten sie die Pläne für das Interimsbad. Da dessen Finanzierung allerdings noch nicht gesichert ist (es steht bei den Haushaltsberatungen auf der „Roten Liste“, dort finden sich diejenigen Projekte, die von den Fachämtern als dringlich an die Stadtkämmerei angemeldet werden, bei denen aber eine Zustimmung des Gemeinderats noch zweifelhaft ist) wurde am Ratstisch der nachdrückliche Appell geäußert, die Stadträte mögen dem Vorhaben ihre Zustimmung geben.