Riesenparty beim Frühlingsfest: Realschüler feiern in Grandls Hofbräu-Zelt Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Halbzeitbilanz zum Frühlingsfest fällt für die Verantwortlichen der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart positiv aus. 600 000 Besucher wurden bisher gezählt, die Zielmarke von 1,5 Millionen dürfte bis zum 10. Mai erreicht werden. Erfreulich aus polizeilicher Sicht: Es gab weniger Rabatz als in früheren Jahren.

Stuttgart - Mit geradezu strahlenden Gesichtern schlenderten die Verantwortlichen der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart am Mittwochvormittag über den Cannstatter Wasen in Richtung Almhüttendorf. Hatten Sie doch beim anschließenden sogenannten Medienstammtisch eine mehr als zufriedenstellende Frühlingsfest-Halbzeitbilanz vorzuweisen. Kurz zusammengefasst: überwiegend gutes Wetter, positive Besucherentwicklung, weniger Rabatz.

Mit bisher 600 000 Besuchern liegt man minimal über dem Ergebnis des Vorjahres. Und jetzt kommt das lange Wochenende inklusive des Mai-Feiertags, was wieder rege Ansammlungen vor den Schaustellerbetrieben und in den drei großen, zudem in ihrer Kapazität um insgesamt 1500 Plätze erweiterten Bierzelten verspricht. Andreas Kroll, Geschäftsführer von in.Stuttgart, geht deshalb davon aus, dass die angepeilte Zielmarke von 1,5 Millionen Besuchern erreicht wird, da die zweite Frühlingsfest-Hälfte grundsätzlich als die deutlich stärkere gilt.

„Wir haben hier das größte Frühlingsfest Europas, das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Kroll. Das Interesse nehme Jahr für Jahr stetig zu. Dabei sei es „anfangs sehr anspruchsvoll gewesen, es aus der Schmuddelecke zu bringen und in ein Familienfest zu verwandeln“, nachdem in.Stuttgart die Organisation vor zehn Jahren übernommen habe. Zwar kommt der Großteil der Besucher aus der Region Stuttgart. Doch diesmal, so Marcus Christen, Abteilungsleiter für die Feste und den Wasen, seien sogar Besucher mit Bussen aus Leipzig angereist, „und die Züge aus Karlsruhe oder Freiburg sind voll mit jungen Leuten in Dirndl und Lederhose“ – mit dem Ziel Bad Cannstatt.

Der neue Taxistand direkt am Haupteingang zum Festgelände, also auf der Südostseite des Areals, „wird sehr gut angenommen“, berichtet Christen. In der Regel stehen 20 bis 30 Taxen in der Warteschleife bereit, so dass kein Kunde verärgert auf ein Fahrzeug warten müsse. Doch auch der Stand in der Daimlerstraße sei belegt, lobt Christen die Stuttgarter Taxi-Zentrale und spricht von einem positiven Testlauf fürs Volksfest. Dann allerdings wird der Stand weiter in Richtung des Tunnels unter der Mercedesstraße verlegt, so dass im Herbst eine gute Ausschilderung nötig sein wird.

Die erste Woche des Frühlingsfests ist ansonsten, wie Christen von der Polizei erfahren hat, so ruhig wie selten gewesen. „Es gab keine gravierenden Ausreißer nach oben“, gleiches gelte auch für die Rettungseinsätze des Deutschen Roten Kreuzes. Zur Party der Realschulabsolventen am Dienstagnachmittag sagt Christen: „Wir haben dies bewusst in einem Zelt gemacht“, da sich sonst die Schüler überall auf dem Festgelände verteilt hätten – oder gleich in die Stuttgarter Innenstadt gehen, „wo es keine Polizei und keinen Krankenwagen gibt“. Im großen Zelt von Hans-Peter Grandl habe es jedenfalls „keine negativen Begleiterscheinungen wie in früheren Jahren“ gegeben. Kroll sieht darin „eine schöne Party für alle Jüngeren; sicher hat sich mancher nicht im Griff. Aber was weg ist, ist das gruppendynamische Sich-weg-Schießen.“ Um 16 Uhr sei Schluss im Festzelt, ergänzt Christen, „und um 17 oder 17.30 Uhr sind nach vierstündigem Dauergehüpfe auf den Bänken alle nur noch müde und wollen nach Hause“.