Fridays for Future gibt dem Stuttgarter OB schlechte Noten. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Bei einer Veranstaltung von Fridays for Future erhält Stuttgarts OB Frank Nopper sechs Monate nach Amtsantritt von den Klimaaktivisten ein mangelhaftes Klimaschutz-Zeugnis.

Stuttgart - Genau drei Jahre, nachdem Greta Thunberg zum ersten Mal in Stockholm zum Klimastreik aufgerufen hatte, ist die Stuttgarter Sektion von Fridays for Future auf dem Karlsplatz zusammengekommen, um OB Frank Nopper ein Halbjahreszeugnis auszustellen.

Bewertet wurde Noppers Klimapolitik und dessen Sechsmonatsbilanz im Bereich soziale Gerechtigkeit. „Eigentlich wollten wir das Zeugnis persönlich überreichen, leider ist er heute aber nicht da“, erklärt Fritz Herkenhoff von Fridays for Future.

Wunsch nach „vorbeugendem Klimaschutz

Gekommen zur „Zeugnisübergabe“ sind knapp 100 Teilnehmer, die unter den Schatten spendenden Bäumen am Karlsplatz lauschten. „Es steht nicht gut um Noppers Engagement für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit“, meint Herkenhoff. Der Oberbürgermeister habe auf sein Recht, einen Aufsichtsratsposten bei den Stadtwerken zu besetzen und damit die Energiewende mitzugestalten, verzichtet. Und obwohl Vorsitzender des Klima- und Umweltausschusses, habe Nopper Sitzungen „geschwänzt“, so der Aktivist.

Das Klimabündnis wünsche sich einen „vorbeugenden Klimaschutz“. „Im Moment kann das Abwassersystem etwa 15 Liter Wasser pro Quadratmeter aufnehmen. Bei Starkregenereignissen, wie sie vorausgesagt werden, können aber bis zu 50 Liter pro Quadratmeter herunterkommen“, betont Herkenhoff. Bei Untätigkeit drohe Stuttgart nach Einschätzung der Klimaschützer der „Klima-Supergau“.

Der OB erhalte daher eine „6+“. Ebenfalls Noten zwischen fünf und sechs hagelt es für Noppers Sozialpolitik.