Der Polizist hatte den Haftbefehl fotografiert und per Facebook verbreitet. Foto: AP

Weil er nach dem Tod eines Deutschen in Chemnitz einen Haftbefehl gegen einen tatverdächtigen Iraker auf Facebook geteilt hatte, muss einen Polizist aus Hechingen eine Geldstrafe zahlen.

Hechingen - Ein Polizist aus Hechingen (Zollernalbkreis), der nach dem Tod eines Deutschen in Chemnitz einen Haftbefehl gegen einen tatverdächtigen Iraker auf Facebook geteilt hatte, muss 1200 Euro zahlen. Das Geld sei bereits eingegangen, sagte am Dienstag ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft. Damit sei die Angelegenheit erledigt. Der Mann habe seinen Fehler eingesehen und sei auch nicht derjenige gewesen, der den Haftbefehl zuerst veröffentlichte. Zuvor hatte der SWR berichtet.

Der Tod des 35-Jährigen in Chemnitz, der im August vergangenen Jahres erstochen worden war, hatte tagelange Ausschreitungen nach sich gezogen. Ein Syrer, der wegen der Bluttat derzeit vor Gericht steht, sowie ein noch nicht gefasster Iraker sollen die Tat begangen haben. Ein inzwischen vom Dienst suspendierter Justizbeamter hatte den Haftbefehl gegen den Iraker fotografiert und an Dritte weitergegeben. Diesen Haftbefehl hatte der Polizist aus Hechingen geteilt.