Wer schon bei leichten Prellungen blaue Flecken bekommt, hat vermutlich ein schwaches Bindegewebe. Foto: thongsee - stock.adobe.com

Hämatome sind nicht nur schmerzhaft, auch die unschöne Verfärbung der Haut nervt. Wie entstehen die blauen Flecken überhaupt und was hilft gegen sie?

Stuttgart - Autsch! Die Tischecke wurde wieder übersehen und der Oberschenkel prallt dagegen – der Schmerz ist schnell vorüber, doch ein unschöne Verfärbung bleibt. Gerade im Sommer werden die blauen Flecken nicht immer von der Kleidung bedeckt und stören uns – mehrere Wochen kann die farbliche Entwicklung von rot über blau zu gelb dauern. Was können wir gegen Hämatome tun?

Die Wundheilung findet unter der Haut statt

Daniela Naumburger, Inhaberin der Nordbahnhof-Apotheke Stuttgart, erklärt, dass man sich ein Hämatom wie eine Schnittwunde vorstellen müsse. Der Unterschied: Die oberen Hautschichten bleiben unbeschadet, lediglich die Blutgefäße werden unter der Haut verletzt. Das Blut tritt aus Arterien oder Venen in das umliegende Gewebe aus – ein blauer Fleck entsteht. Auch die Wundheilung findet unter der Haut statt, deshalb ist eine Beschleunigung schwierig.

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Nach der Prellung richtig handeln

Direkt nach dem Stoß kann ein Kühlpack Schmerz und Schwellung mindern. Außerdem ziehen sich durch die Kälte die Blutgefäße zusammen – kein weiteres Blut tritt aus. Um den Rückfluss des Blutes zu erleichtern, kann ein Kompressionsverband angelegt und das betroffene Körperteil hoch gelagert werden.

Zusätzlich helfe laut Naumburger eine Arnika- oder Ibuprofensalbe gegen den Schmerz. Durch eine Heparinsalbe könne optisch gegen die Hämatome vorgegangen werden: Die entstandenen Blutgerinnsel werden aufgebrochen und die Verfärbung lässt nach. Wenn es schnell gehen muss, kann Make-up den blauen Fleck abdecken.

Ein stabiles Bindegewebe schützt vor Blutgerinnsel

Unser Bindegewebe schützt unsere Venen und Arterien eigentlich vor Schlägen oder Stößen. Wer schon bei leichten Prellungen blaue Flecken bekommt, hat vermutlich ein schwaches Bindegewebe. Das Bindegewebe kann von innen mit den Vitaminen C und K gestärkt werden. Zitrusfrüchte oder Erdbeeren enthalten Vitamin C – aus Sauerkraut und beispielsweise Spinat bekommt der Körper Vitamin K.

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Menschen, die Medikamente wie Marcumar oder Aspirin einnehmen, sind anfälliger für blaue Verfärbungen der Haut. „Das liegt an der gerinnungshemmenden beziehungsweise blutverflüssigenden Wirkung“, erklärt die Apothekerin Naumburger.

Hämatome können gefährlich werden

Es wird davor gewarnt, Hämatome pauschal als harmlos zu bezeichnen. Durch einen Bluterguss in einem Gelenk, kann dieses im schlimmsten Fall versteifen. Auch Einblutungen ins Gehirn oder innere Organe können gefährlich werden. Naumburger rät deshalb, bei sehr starken Schmerzen oder bei einer andauernden Röte von über vier Wochen zum Arzt zu gehen.